PayPal unterbindet seine Nutzung in deutschen Online Casinos

PayPal aktualisiert seine Nutzungsbedingungen und nimmt Abstand von deutschem Glücksspiel. Zum 1. Oktober 2019 treten die neuen Regelungen für die Nutzer in Kraft.

Deutsche Online Casinos verlieren den Rückhalt von Paypal

Der in Deutschland populäre Zahlungsdienstleister PayPal aktualisiert zum 1. Oktober 2019 seine Nutzungsbedingungen und verabschiedet sich damit von der Kooperation mit Online Casinos, die in Deutschland tätig sind. Das geht aus dem in den AGB neu gestalteten Paragraphen der „Verbotenen Aktivitäten“ hervor, in dem es heißt, dass die Nutzung von PayPal für Angebote untersagt wird, deren Wahrnehmung am Aufenthaltsort des Nutzers nicht legal ist.

PayPal aktualisiert AGB und verabschiedet sich von deutschem Glücksspiel

Der in Deutschland für seine Echtzeit-Transaktionen und hohen Nutzungskomfort bekannte Zahlungsdienstleister PayPal aktualisiert zum 1. Oktober 2019 seine Nutzungsbedingungen. Für Fans des Glücksspiels leider keine guten Neuigkeiten, denn umgestaltet wurde der sogenannte Paragraph der „Verbotenen Aktivitäten“. In diesem wird untersagt: „Die Nutzung der PayPal-Services im Zusammenhang mit Angeboten, die an ihrem jeweiligen Aufenthaltsort nicht legal sind, einschließlich mancher Online-Glücksspielangebote.“

Der Schritt kommt für viele überraschend. Es gibt in Deutschland jede Menge seriöse Online Casinos, die Nutzer auf Seiten wie deutscheonlinecasinos.org einsehen können. Dabei überzeugen die besten Portale mit validen Lizenzen und einem breiten Spielangebot. Vielfältige Zahlungsmöglichkeiten sind für etablierte Portale ebenso obligatorisch – darunter zum Beispiel:

  • Kreditkarte
  • Paysafecard
  • Sofortüberweisung
  • E-Wallets
  • Aus der letztgenannten Gruppe der E-Wallets wird PayPal also ausscheiden und damit für viele Spieler eine große Lücke hinterlassen. Ähnlich wie beim Online-Shopping, bei dem gemäß einer Studie von ehi.org nur die in Online Casinos ohnehin nicht existente Zahlung per Rechnung noch populärer ist, war PayPal bis dato einer der am häufigsten genutzten Zahlungsdienste.

    Unter anderem rechtliche Gründe für PayPal-Rückzug verantwortlich

    Natürlich wirft ein solch weitreichender Schritt wie derjenige von PayPal, der für das Unternehmen auch gravierende wirtschaftliche Nachteile zur Folge hat, die Frage nach den Gründen für die AGB-Aktualisierung auf.

    Auf Nachfrage hin gab PayPal rechtliche Gründe für die Entscheidung an und verwies in diesem Zuge auf die ausgelaufenen Online-Glücksspiel-Lizenzen des Bundeslandes Schleswig-Holstein, das als einziges Bundesland in Deutschland seit Inkrafttreten des Glücksspielstaatsvertrages überhaupt zur Vergabe von Lizenzen an Online Casinos befugt war.

    Dass die besagten Lizenzen allerdings zwischenzeitlich wieder bis vorläufig Mitte 2021 verlängert worden sind, leitet zum zweiten Beweggrund für die Entscheidung PayPals über: Viele Online Casinos mit Lizenz aus Schleswig-Holstein bieten entgegen der rechtlichen Regelungen ihre Dienste nicht nur Personen mit dortigem Wohnsitz oder gewöhnlichem Aufenthaltsort an, sondern in der gesamten Bundesrepublik.

    Einige Spieler haben diese Ausgangslage bereits zum Anlass genommen, sich anwaltlich beraten zu lassen und von PayPal verspielte Gelder mit der Begründung zurückzufordern, dass die Zahlung an das Online Casino von vornherein nicht hätte stattfinden dürfen.

    PayPal initiierte Rückzug aus Glücksspielbranche schon Ende 2018

    In Anbetracht zahlreicher derartig gelagerter Fälle, die für PayPal je nach Schadenshöhe bei entsprechender Verurteilung in ein finanzielles Fiasko enden könnten, ist die Entscheidung wenig überraschend. Hinzu kommt, dass der Zahlungsdienstleister bereits Ende vergangenes Jahr dazu übergangen war, die Kooperation mit diversen bekannten Online Casinos zu beenden.

    Damals war die Ausgangslage allerdings noch eine andere – kolportiert worden war 2018 auf kausaler Ebene unter anderem die unklare rechtliche Situation zum Online Glücksspiel in Deutschland, die für viele Spieler aktuell immer noch verwirrend ist.

    Zwar wurde mit dem 3. Glücksspieländerungsstaatsvertrag inzwischen ein neuer Konsens gefunden – allerdings handelt es sich bei diesem nur um eine Übergangsregelung bis Mitte 2021. Außerdem regelt er primär die rechtliche Situation von Sportwetten, nicht jedoch von Online Casinos.

    Aktueller Stand der Dinge ist daher, dass Schleswig-Holstein als einziges Bundesland ein Übergangsgesetz für Online Glücksspiel ins Leben gerufen hat, während sonst nur Anbieter mit EU-Lizenz beispielsweise aus Destinationen wie Malta oder Gibraltar in Deutschland ihre Glücksspiele anbieten dürfen. Basis dafür ist die in der gesamten EU geltende Dienstleistungsfreiheit.

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