Wenn im nächsten Jahr das neue Jodbad die Tore öffnen will, sollen bis dahin auch die Bushäuschen mit ansprechenden Logos „aufgehübscht“ sein. Dies ist Teil eines Konzepts, das Felix Ranft von der Werbeagentur „Hirschfänger“ zuletzt dem Wiesseer Gemeinderat präsentierte. Zum Beweis, dass seine Agentur nicht irgendwer auf dem umkämpften Markt ist, verwies der Geschäftsführer auf namhafte Firmen-Logos aus dem Landkreis bis hin zur BMW AG. Für Wiessee würde seine Firma bereits seit einem halben Jahr einen Blumenstrauß an Ideen entwerfen. „Wir kümmern uns um die Strategie davor und um die Umsetzung“, so Ranft.
Beim Badepark aber geht es ans „Eingemachte“. Denn vielfach sei die Werbung der vergangenen Jahre „immer noch Stand der Dinge“. Jodbad und Badepark würden im Zusammenspiel mit der aktiven Umgebung „nicht zeitgemäß kommuniziert“. Das Erscheinungsbild wirke „veraltet“. Ähnliche Angebote im Umland würden inzwischen aktueller beworben und wahrgenommen, „und daher lieber bevorzugt“.
Eine zukunftsgerichtete Kommunikation könne dem aktuellen Angebot „nicht einfach übergestülpt“ werden. „Es muss von Grund auf etwas passieren“. Manches sei auch schon geschehen. Wie das neue Logo und der Flyer für den Badepark, um hier für einen „jüngeren und frischeren Wind“ zu sorgen. Dies alles werde alle zwei Wochen in einem Jour Fix in Bad Wiessee besprochen. Ziel sei es, die Außenerscheinung „kostengünstig aufzupeppen“. Zumal alles auch in „einem Guss“ mit dem neuen Jodbad erscheinen sollte. Bislang sei es nur ein „Kuddelmuddel“.
Im Winter “beginnt die heiße Jahreszeit“
Nun würden auch schon RVO-Busse mit „Bild und Logo als neue Werbung für den Badepark“ rumfahren. Ein Slogan sei, „Wasserratten willkommen, bei uns ist immer Sommer“. Oder: „Schlechtwettertage haben bei uns 90 Grad“. Und für den Winter passend: „Jetzt beginnt die heiße Jahreszeit“. Doch man könne mit dem „Herausballern eines Plakates“ nicht schon erwarten, dass alle „Hurra schreien und kommen“, wusste Ranft. Man müsse so etwas immer wieder neu „puschen“.
Auch bei der Jodbad-Werbung gebe es Veränderungen mit dem „Bald hier in Wiessee“, das bei genauerer Betrachtung als „Bad Wiessee“ erscheint. Auch an einen Banner am Bauzaun ist gedacht. Die Betrachter sollen mit einer Historie „abgeholt“ werden, „was passiert da eigentlich?“ Flyer seien auch für die Hoteliers gedacht, die „gar keine Ahnung haben, was da gerade passiert“. Zumindest können sie nun nachlesen: „Von Natur aus einzigartig: das neue Bad Wiessee“ oder „vom Ursprung (1909) in die Zukunft“. Eine neue Seife des Jodbads für 21 Euro sei das „Aushängeschild“ unter dem Motto: „Pflegt seit heute Früh, heilt seit 1910“. Ranfts Credo: Alles muss eine Sprache sprechen.
„Das ganz andere Niveau“ der Werbeagentur lobte Robert Huber (SPD) als amtierender Bürgermeister. Nun werde die Qualität nach außen gespiegelt, „die wir darstellen wollen“. Marketing sei mindestens 50 Prozent der Miete. Und das kostet die Gemeinde Einiges: 30.000 Euro halbjährlich ab 1. Januar bis 30. Juni 2019. „Ausgesprochen pfiffig“ lobte Klaudia Martini (SPD) das Konzept, „genau das, was wir brauchen“. Einstimmig sah es so auch der Gemeinderat.
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