Seit 1992 wird in der Europäischen Union ein zusammenhängendes Netz von Schutzgebieten errichtet, zum länderübergreifenden Schutz gefährdeter, wildlebender, heimischer Pflanzen- und Tierarten in ihren natürlichen Lebensräumen. Dem Landkreis Miesbach kommt in diesem „Natura 2000“-Netz eine wichtige Bedeutung zu: Die acht FFH-Gebiete des Landkreises sind eine wichtige Verbindungsache vieler gefährdeter Pflanzen- und Tierarten. Das FFH-Gebiet Mangfallgebirge ist mit seinen knapp 15.000 Hektar das größte FFH-Schutzgebiet im Landkreis und das elftgrößte in Bayern. Der überwiegende Anteil des Schutzgebiets wird von den Bayrischen Staatsforsten und Almbauern naturnah bewirtschaftet.
Gleichzeitig ist das Mangfallgebirge bei Wanderern und Skifahrern sehr beliebt. Um den Besuchern des Gebietes den immens hohen naturschutzfachlichen Wert bewusst zu machen, wurde kürzlich an der Spitzingsee-Schranke ein Informationsschild zum Mangfallgebirge aufgestellt. Es informiert über den Schutzstatus, sowie über die Naturschätze des Gebiets. Das Schild wurde bewusst an dieser stark frequentierten Stelle auf dem Weg Richtung Rotwand-Gebiet aufgestellt. Weitere Tafeln im Natura-2000-Gebiet sind geplant.
Die Beschilderung zeigt neben allgemeinen Informationen zu Natura 2000 kurze Informationen zu zwei charakteristischen Arten des Gebietes, nämlich dem Birkhuhn und der Orchideenart Frauenschuh: Das sehr störungsempfindliche Birkhuhn findet in der Latschenzone und auf extensiven Weideflächen im Gebiet eines der letzten Rückzugsgebiete in Bayern und Deutschland. Auch botanische Raritäten kommen vor, u.a. zahlreiche Orchideenarten wie der gelbe Frauenschuh, der nach vier Jahren das erste Blatt und oft erst nach 16 Jahren die erste Blüte ausbildet. Darüber hinaus gibt es viele seltene und gefährdete Lebewesen, die im Mangfallgebirge Schutz suchen. Daher ist es für ein erfolgreiches Nebeneinander von Erholungssuchenden und Tieren und Pflanzen unbedingt notwendig, dass Wege nicht verlassen werden. Der Gebietsbetreuer für das Mangfallgebirge, Florian Bossert, bietet regelmäßig Führungen durch das faszinierende Gebiet mit dieser einzigartigen Artenvielfalt an. Termine werden über die Tagespresse und auf der Homepage des Landratsamtes (www.landkreis-miesbach.de) bekannt gegeben.
Die Beschilderung wurde gefördert von der Europäischen Union, dem Bayerischen Naturschutzfondsund dem Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz.
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