Point-Klinik auf dem Prüfstand

Vor einem halben Jahr wurde der neue Entwurf für den umstrittenen Klinik-Neubau auf der Point vorgestellt. Seitdem ist es ruhig geworden. Doch der Schein trügt. Derzeit werde an einem aufwändigen Eckpunktepapier gearbeitet, versichert Tegernsees Bürgermeister Johannes Hagn (CSU) gegenüber der TS.

Die neuen Planungen der Orthopädischen Klinik in Tegernsee.
Über die Planungen der Orthopädischen Klinik wird in Tegernsee derzeit intensiv verhandelt / Quelle: DRV

Wer im Oktober geglaubt hatte, mit der Präsentation der verringerten Kubaturen der Orthopädischen Klinik Tegernsee (OKT), sei bereits eine wesentliche Hürde genommen, sieht sich nun getäuscht. Denn der Teufel steckt im Detail. Jetzt geht es für den Neubau um den städtebaulichen Vertrag der DRV mit der Stadt, wie Johannes Hagn den derzeitigen Stand beschreibt. Für die Umsetzung des dreistufigen Plans müssten Grundstücksbewertungen vorgenommen werden.

Wir sind erst in der Grobabstimmung, bei der es sich noch lange nicht um eine endgültige Fassung handelt.

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Bislang sei es mehr eine Art Stoffsammlung, die im Lauf der verschiedenen Schritte noch „erweitert, geändert, angepasst und abgearbeitet wird“, so Hagn.

Von der „Stoffsammlung“ zum Bebauungsplan

Als Grundzüge sieht der Rathaus-Chef die Erstellung einer Präambel zur Definition der Ziele des Vertrages. Dazu würden, so Hagn, die Sicherung des Standortes, die Sicherung des Sportheims und des Sportplatzes gehören. Dazu gehören auch unter anderem die dauerhafte Sicherung der bisherigen Nutzung, die möglichen Grundstücksfragen sowie die Festschreibung der gesetzlichen Mindestabstände.

Auf dem Tisch liegt auch die Forderung nach einem Immissions-Gutachten. Es muss allen Belastungen für das Bettenhaus, dem neuen Sportheim, der bestehenden Klinik, dem Sportplatz, dem Parkplatz und dem Stielerhaus gerecht werden. Schon im Oktober war bei der Vorstellung des abgeänderten Krankenhaus-Modells aus dem Jahr 2014 klar, dass nun wieder ein ganz normales Verfahren beginne, mit Anhörung bis hin zum Bebauungsplan.

Zeitplan „analog dem Krankenhausgrundstück“

Für Hagn ist klar, dass „die Ziele und Rechte der Stadt und der Bürger geschützt und festgeschrieben werden müssen.” Die öffentliche Behandlung erfolge erst, sobald alle Punkte entsprechend vorbereitet seien.

So haben wir für den Durchführungsvertrag beim Krankenhausgrundstück etwa ein Jahr benötigt um alle Ziele der Stadt festzuschreiben und auch abzusichern. Bei der OKT wird sich das in ähnlichem zeitlichen Rahmen bewegen.

In der ersten Bauphase soll im denkmalgeschützten Haus Wedelstaedt der Speisesaal vergrößert und die Terrasse verglast werden. Dort wird ein neuer Speisesaal untergebracht. Diese Maßnahme sei mit dem Denkmalschutz bereits abgesprochen.

Die Orthopädische Klinik in Tegernsee will erweitern. Dafür muss das Sportheim weichen.
Das denkmalgeschützte Haus Wedelstaedt (rechts) bleibt. Das Sportheim muss weichen.

In der Phase zwei sind vor dem Seeflügel der Klinik ebenerdige Therapieräume geplant. Sie sollen in Leichtbauweise auf der Tiefgarage entstehen, mit 1.200 Quadratmetern Nutzfläche. Die dritte Phase sieht am Standort des derzeitigen Sportheims einen dreigeschossigen Bettenbau mit einer Nutzfläche von 1.650 Quadratmetern vor. Dieser ersetzt das Haus Schönblick.

Das Sportheim muss dafür weichen. Die Sportler bekommen einen Neubau, der auf dem Platz des jetzigen Geräteschuppens entstehen soll. Hagn versichert, „dass wir die Planungen und den Bau der OKT mit derselben Offenheit begleiten, wie wir das bereits beim Krankenhausgrundstück getan haben“.

Der ein oder andere Anlieger hat nach TS-Informationen da so seine Zweifel.

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