Polizei crasht Geburtstagsparty

Vergangenes Wochenende musste die Polizei einige Partys auflösen. In Kematen bei Irschenberg ging es besonders hitzig zu:  Die Polizei wollte einen Gasthof stürmen. Der Wirt beschreibt die Situation aber ein wenig anders, als die Polizei.

Im Gasthof Weingast musste die Polizei eine Party auflösen. / Quelle: Sabiene Hemkes

Aktuell geht eine Meldung über einen Polizeieinsatz im Gasthaus Weingast in Kematen, nahe Irschenberg, viral. In einem Audioclip wird behauptet, dass die Polizei am Samstag gegen 22.30 Uhr mit mehreren Streifenwagen, Rammbock und Polizeihunden eine Geburtstagsfeier gestürmt haben soll. Anwesend sollen dabei nur fünf junge Frauen gewesen sein. Auf Nachfrage beim Polizeipräsidium Oberbayern Süd zeichnet sich jedoch ein etwas anderes Bild ab.

Stefan Sonntag aus dem Pressebüro des Polizeipräsidiums Oberbayern-Süd erklärt, man habe eine Party aufgelöst, bei der etwa 20 bis 30 Personen anwesend waren. In der dazugehörigen Pressemeldung heißt es:

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Die Posts in sozialen Netzwerken sind einer größeren Partygesellschaft in einer Gaststätte in Bad Feilnbach zum Verhängnis geworden. Ein Bürger hatte deshalb die Polizeiinspektion Brannenburg verständigt.

Als die Einsatzkräfte schließlich das Gasthaus erreichten, verließen laut Polizei mehrere junge Personen das Gelände, im Inneren wurde das Licht abgedreht und die Eingangstüren verschlossen. Erst durch mehrmaliges Zureden durch Beamte, konnte Kontakt mit einer Anwesenden hergestellt werden.

Polizei versuchte gewaltsam einzudringen

Weil den Polizisten jedoch immer noch kein Eintritt gewährt wurde, mussten die Beamten versuchen, sich gewaltsam Zutritt zum Gebäude zu verschaffen. Das konnte im letzten Moment verhindert werden, die Türen wurden geöffnet.  Dort “konnten schließlich neun Männer und Frauen, sowie eindeutige Tatsachen für eine zuvor stattgefundene Geburtstagsfeier mit geschätzten 30 Personen festgestellt werden”, heißt es seitens des Polizeipräsidiums.

Rupert Weingast, Inhaber des Gasthofs Weingast beteuert jedoch, dass den gesamten Tag über verteilt 30 Personen auf der Geburtstagsfeier seiner Tochter gewesen seien. Darunter seien auch viele Familienangehörige gewesen. Zum Zeitpunkt des Polizeieinsatzes, so Weingast, seien elf Personen auf der Feier gewesen. Weiter nennt Weingast den Polizeieinsatz “total übertrieben” – es seien zwölf Polizeiautos vorgefahren und die Polizisten haben sogar die Fleisch- und Bierkühlungsorte nach Partygästen durchsucht.

Nachbarn beschimpfen Polizisten

Als die Beamten schließlich mit der Anzeigenaufnahme beginnen wollten, seien mehrere Nachbarn zu der Situation hinzugekommen. “Zusammen attackierten sie die Einsatzkräfte verbal in aggressivem Ton und machten dabei ihrem Unmut über den Polizeieinsatz und die derzeit geltenden Infektionsschutzmaßnahmen laut”, heißt es von Seiten der Polizei

Dabei fielen laut Polizeiinformationen auch Reichsbürger-typische Äußerungen. Weingast dementiert das. Niemand habe die Polizisten beschimpft, er wolle nun auch den Bericht anfordern. Schlussendlich konnte aber eine weitere Eskalation der Situation verhindert und die erforderlichen polizeilichen Maßnahmen beendet werden, so die Staatsmacht in ihrer Erklärung.

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