Der tragische Tod des 39-jährigen Mannes aus Hausham am Montag (wir berichteten) hat nun ein weiteres polizeiliches Nachspiel. Wie die Polizeiinspektion Holzkirchen berichtet, kam es während der Rettungsaktion zu einem Handgemenge zwischen der Polizei und den beiden Begleitern des Verunglückten, seinem Bruder und seinem Freund.
„Als die beiden Begleiter den Ernst der Situation realisierten, gerieten sie in Panik. Das war allerdings erst etwa zwei bis drei Stunden nach Anlaufen der Rettungsaktion“, berichtet Johann Brandhuber, Leiter der Polizeidienststelle in Holzkirchen. Die beiden Männer aus Miesbach und Hausham hätten erst da wirklich begriffen, dass es um das Leben ihres Freundes und Bruders ging.
Rettungsversuch der Freunde durch Polizei unterbunden
Immer noch unter starkem Alkoholeinfluss stehend und zudem in einer psychischen Ausnahmesituation, hätten die beiden Männer hektische und unkontrollierbare Anstrengungen unternommen, das Leben ihres Freundes selbst zu retten, berichtet Brandhuber weiter.
Das wäre aber durch die vor Ort anwesenden Polizisten unterbunden worden, um das Leben der Männer nicht auch noch zu gefährden. Die Strömung war sehr stark und die Gefahr dementsprechend groß. Als die Beamten die Hilfsaktion der Beiden beendeten, kam es allerdings zu einem Handgemenge.
Die Männer befanden sich in einer absoluten Ausnahmesituation. Bei dem Versuch der Beamten, die Männer vor sich selbst zu schützen, gerieten die beiden in Panik und griffen ihrerseits die Beamten an.
Im Verlauf der Auseinandersetzung seien zwei Beamte verletzt worden – sie kamen ins Krankenhaus, einer ambulant, der andere stationär. Einer der beiden Männer, ein 41-Jährige, habe daraufhin die Nacht im Polizeigewahrsam verbracht, sei aber am Montag wieder entlassen worden, berichtet Brandhuber weiter. Gegen die Männer wird nun wegen Widerstands gegen die Vollzugsbeamten und Körperverletzung ermittelt.
Kripo startet Zeugenaufruf
Die Ermittlungen zum Tod des 39-jährigen Haushamers leitet die Kriminalpolizeiinspektion Rosenheim. Pressesprecher und Polizeihauptkommissar Martin Emig bestätigt auf unsere Anfrage hin, dass man in den Ermittlungen zurzeit nicht von einem Fremdverschulden ausgehe.
Dennoch bittet die Polizei Zeugen, die sich am Sonntagabend im Bereich des Wehrs bei Müller am Baum oder im weiteren Flusslauf der Mangfall aufgehalten haben, sich bei der Polizei zu melden. „Der Bereich am Fluss ist ein beliebter Ort für die Menschen in der Umgebung zum Baden und Grillen“ erklärt Emig. Vielleicht habe jemand am Sonntagabend etwas beobachtet und könne so dazu beitragen, die Umstände des Todes des 39-Jährigen Haushamers aufzuklären, erklärt der Pressesprecher weiter.
Zeugen können sich unter der 08031 – 200-0 bei der Kriminalpolizei in Rosenheim melden.
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