Dort, wo die Besucher nur über Bohlen in den Eingangsbereich gelangen, wird künftig „ein kleiner Wasserkanal zum Haus geführt werden, dass man die Verbindung von Licht und Wasser habe“. Dies sei das Anliegen von Architekt Matteo Thun gewesen, der das Gebäude konzipierte, sagt Anette Preuss von der Marketing-Abteilung des Jodbads, als sie die angemeldeten fünf Besucher, allesamt aus dem Tal, begrüßte.
Sie sollten Thuns Pläne erleben, dem Sichtachsen und das Spiel mit dem Licht am Herzen lagen. Als die kleine Besuchergruppe die lichtdurchflutete Holzkonstruktion betrat, schlagen ihr Saunatemperaturen entgegen. Das Badehaus machte seinem Namen alle Ehre. Der Innenbereich war stark aufgeheizt, das Öffnen von Fenstern aber nicht möglich: Die Griffe fehlten.
Es ist eben noch eine Baustelle. Überall hängen Kabel von der Decke, der Estrich wurde gerade trocken, Fliesen fehlen noch. Eine der 14 Musterkabinen sei erst im Dezember fertig. „Wir freuen uns alle auf die neuen Arbeitsmöglichkeiten im Badehaus“, sagte Preuss beim Rundgang. Dafür liege man absolut im Zeitplan für den Innenausbau, „so dass wir spätestens im März eröffnen können“.
Wiesseer Novum im Badehaus
Die neue Gesundheitsoase wird die Gemeinde dann mindestens 7,6 Millionen Euro gekostet haben. Dafür entstand eine Fülle von Ideen bei dem „gespiegelten Gebäudekomplex mit zwei Countern“, so Preuss. Dazwischen wird künftig der Blick auf einen nicht begehbaren Innenhof fallen, den ein großer, das Badehaus überragender Baum dominieren werde. Preuss verweist auf mit Weißtannen getäfelte Wände.
Alles hier ist sehr regional gehalten.
Dies sei auch ein Anliegen von Thun gewesen. Noch sollte man sich nicht an die hellen Wände anlehnen, damit sie nicht zu früh eine Patina bekommen. „Behandelt wurden sie aber schon mit einem UV-Schutz“, klärte Preuss auf. Erhellt werden die Räume durch große Oberlichter, die jeden Sonnenstrahl einfangen.
Neben den Badekabinen sind noch sieben Ruheräume erkennbar und die Rohre für zwei Sprühbäder, laut Preuss eine Wiesseer Besonderheit. „Die gibt es sonst nirgendwo in Deutschland“. Die Sprühbäder seien „für Herrschaften, die nicht in der Wanne baden wollen“, weil sie entweder Herzprobleme hätten oder ihnen das Ein- und Aussteigen schwerfalle.
Im Keller sehen die Besucher dicke Rohre und große Tanks für das Heilwasser. Dies sei so konzipiert, dass die 14 Wannen schnell befüllt werden können, damit nicht unnötige Wartezeiten entstehen. Eine Klimaanlage sucht man vergebens. Die soll durch ein ausgeklügeltes Belüftungssystem ersetzt werden. Das ist wohl auch dringend nötig, damit Gäste nicht auf solche Temperaturen wie beim ersten Rundgang treffen.
Die nächste Möglichkeit dafür besteht am 9. November um 11 Uhr. Eine telefonische Anmeldung bei der Tourist-Info Bad Wiessee ist erforderlich: 0 80 22 /8 60 30.
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