Noch heuer will der Baukonzern mit der Sanierung beginnen. Bis 2016 soll alles stehen. Eine andere Idee hat sich unterdessen zerschlagen.
Fast 30 Jahre steht das Maximilian in Gmund nun bereits leer. Und weil sich in dieser Zeit nicht viel am Gebäude getan hat, wird es von vielen als Schandfleck bezeichnet. Doch das soll sich nun ändern. Wie wir bereits am Mittwoch exklusiv berichteten, wird Ten Brinke nun endgültig Eigentümer des brachliegenden Areals. Der Durchführungsvertrag wird erfüllt.
Das gaben beide Parteien heute Mittag im Rahmen eines Pressetermins im Gmunder Rathaus bekannt. „Ten Brinke hat den Optionsvertrag vorbehaltlos angenommen, da ist mir ein Stein vom Herzen gefallen“, freut sich der Gmunder Bürgermeister Georg von Preysing. Die Vereinbarung wurde bereits am vergangenen Mittwoch notariell bestätigt. Demnach kauft die Firma Ten Brinke der Gemeinde Gmund das komplette Areal ab. Diese hatte das abbruchreife Ensemble vor knapp acht Jahren gekauft.
Gewinn nicht oberstes Ziel der Gemeinde
Über dem Kaufpreis haben beide Seiten Stillschweigen vereinbart. „Der Preis passt für uns und für die Gemeinde“, so Heiko Schröppel, einer der beiden Ten-Brinke-Prokuristen. Und auch der Gmunder Bürgermeister betont, dass die Gemeinde mit dem Verkauf im Vergleich zum Erwerb im Jahr 2005 zwar keinen Gewinn gemacht, aber einen kostendeckenden Betrag erzielt habe. „Ein Gewinn war in diesem Fall auch nicht unser erstes Ziel, wir wollten etwas für die Struktur von Gmund bewegen“, sagt von Preysing.
Die Einigung kam offenbar auch durch die Kompromissbereitschaft des Landesamtes für Denkmalschutzes zustande. Dort rückte man etwas von der ursprünglich strikten Position ab. Die Auflagen des Denkmalschutzes sehen nun vor, dass die Grundstruktur des Gebäudes mit den tragenden Wänden, aber auch der Dachstuhl in seiner jetzigen Form zu erhalten ist. „Maßnahmen zur Sanierung und zum Brandschutz können aber natürlich umgesetzt werden“, so der zuständige Architekt Florian Erhard.
Gleichzeitig erhält Ten Brinke mehr Freiheiten bei der Gestaltung des Erdgeschosses. Trotzdem soll die Fassade des über 600 Jahre alten Gasthofs „schlicht und herrschaftlich“ ausfallen. Das bedeutet, ohne Erker und Balkone, die laut Erhard sowieso „erst in den 30er-Jahren hinzukamen“.
Betreiber für geplanten Supermarkt gefunden
Im sanierten Maximilian werden dann eine Gastronomie mit Biergarten, aber auch Büros und Praxisräume entstehen. Zusätzlich sollen auf dem 5.500 Quadratmeter großen Areal Wohnbebauung und ein 1.190 Quadratmeter großer Vollsortimenter errichtet werden.
„Für den Supermarkt haben wir bereits einen Betreiber gefunden“, so Ten-Brinke-Prokurist Andreas Kern. Einen Namen wollte er aber nicht nennen. Von einer anderen Idee haben die Verantwortlichen in Gmund unterdessen Abstand genommen. So soll die Tourist-Info nicht im neuen Maximilian Platz finden. Das sei kein Thema mehr, so von Preysing.
Sanierung noch in diesem Jahr?
Nachdem der Kauf nun über die Bühne ist, wollen die Verantwortlichen möglichst wenig Zeit verlieren. Noch im Sommer wird Ten Brinke demnach einen Bauantrag im Gemeinderat einreichen. Läuft alles nach Plan, beginnt im kommenden Winter dann die Ausschreibung, damit man im Frühjahr 2014 mit dem Bau des neuen Gebäudes starten kann. In der Zwischenzeit soll mit der Sanierung des unter Denkmalschutz stehenden Maximilian begonnen werden.
Der Zeitplan sei aber auch vom Wetter abhängig, betont Heiko Schröppel. Über die Kosten des Umbaus und der Neubaumaßnahmen wollten sich die Parteien heute ebenfalls nicht äußern. Wenn der Bebauungsplan steht, werde man Genaueres sagen können, so von Preysing, der betont:
„Ich habe vollstes Vertrauen, dass hier etwas Großartiges für die Gemeinde Gmund entsteht.“
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