In der gestrigen Sitzung des Gemeinderats ging es jedoch um eine andere “Problemzone” in Bad Wiessee. Der in Abwinkl gelegene Medical Park will Einfahrt und Umgebung umgestalten.
Die Luft war raus, die Giftpfeile blieben im Köcher. Vorerst. Denn bereits im Vorfeld der gestrigen Gemeinderatssitzung hatten sich Bürgermeister Peter Höß (Wiesseer Block) und sein Herausforderer Rolf Neresheimer (ranBW) geeinigt, dessen zahlreiche und weitreichende Anträge in ein oder zwei Klausuren zu behandeln. Die Antragsflut sprenge die Tagesordnung einer normalen Ratssitzung, meinte Höß.
Neresheimer geht es vor allem um die Investorensuche für die geplante Therme des Kurorts. Er will endlich Klarheit, wie viele aussichtsreiche Geldgeber für das Millionen-Projekt bei Höß Schlange stehen. Dazu schweigt der Bürgermeister bislang und spricht nur ganz allgemein von aussichtsreichen Gesprächen mit potentiellen Interessenten. Neresheimer ist dies zu nebulös. Doch nun muss er sich noch einige Wochen oder Monate gedulden.
Medical Park reicht Pläne für Umgestaltungsmaßnahmen ein
Einmütigkeit herrschte dagegen bei den geplanten Änderungen im Zufahrtsbereich zum Medical Park in Abwinkl. Die Klinik will die Wege zwischen ihren beiden Häusern Roseneck und Waldheim großzügiger gestalten und eine direkte Achse von der Hubertusstraße zum Haupteingang schaffen. Dafür sollen auch im Kurpark Änderungen erfolgen, wie der Landschaftsarchitekt Robert Haidhauser aus Rosenheim erläuterte.
Er will im Auftrag der Klinik Grünflächen großzügiger gestalten, denn die Hecke am Kurpark schotte die Patienten zu sehr ab, wenn sie vom Waldheim zum Haupthaus gingen. Ohne die hohe Hecke bekäme der Kurpark mehr Offenheit und die Patienten müssten nicht mehr am hässlichen Containerstandplatz vorbeigehen.
Da hatte Haidhauser einen wunden Punkt bei den Gemeinderäten getroffen. Denn alle waren sich einig, dass die Müllentsorgung dort eigentlich am falschen Platz ist und verlagert werden müsste. Vor allem Fahrgäste, die auf den Bus warten und Anlieferer für ihren Müll kämen sich dort ständig in die Quere. Zudem würden solche Container nahe am Kurpark die Attraktivität erheblich trüben. Doch wohin stattdessen mit dem Müll?
Alternativen sollen nun gesucht werden, „da ohnehin 95 Prozent des Abfalls mit dem Auto angeliefert werden“, gab Klaudia Martini (SPD) zu bedenken. Zustimmung gab es auch für eine Sitzecke, möglichst überdacht, unweit vom Toilettenhäuschen, das im Zuge der Verschönerung des Kurparks auch aufgemöbelt werden soll.
Kreisel als Highlight
Entscheidende Veränderungen sind an der Einfahrt zur Klinik geplant. Eine direkte Linie soll künftig von der Hubertusstraße zum Haupteingang führen, ohne Ecken aber mit einem Kreisel. Dieser solle aber ohne Brunnen und Grünanlage angelegt werden, da er zur Not auch für Schwertransporte befahrbar sein müsse.
Die Pläne zur Verkehrsberuhigung des angrenzenden Sonnenfeldwegs waren weniger gefragt. Die Fahrbahn verengen sollten sechs Alleebäume. Dagegen spreche, dass es dort im Sommer bei Badebetrieb ohnehin eng zugehe und im Winter die Schneeräumung erschwert werde.
Hier ist das letzte Wort offensichtlich noch nicht gesprochen, gleichwohl nahm die Diskussion breiten Raum ein. Die Kosten für die Umgestaltung übernimmt der Medical Park, ähnlich seiner Klinik am Kirschbaumhügel. Auch dort wurde der Bereich verschönert und verkehrsberuhigt. Heute profitieren alle davon, Patienten wie Anwohner. Am Ende stimmte der Gemeinderat einstimmig grundsätzlich für die Umgestaltung. Die Kosten soll die Klinik tragen.
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