Projekt wegen fehlender Stellplätze auf der Kippe

Zuletzt hatte das Boutique Hotel Relais-Chalet Wilhelmy sich um ein Alm-Chalet erweitert. Nun sollen die Zimmer um vier weitere auf 25 aufgestockt werden. Doch der geplante Ausbau des Souterrains stellte den Bauausschuss vor ein unlösbares Problem.

Darf das Wiesseer Hotel Wilhelmy erweitert werden? / Foto: K. Wiendl

Der Anbau im Souterrain an der Südseite erfolge bis zur bestehenden Hangkante, erläuterte Wiessees Bauamtsleiter Helmut Köckeis den Bauantrag der Hoteliers-Familie Ziegelbauer. Geplant seien neben Kosmetik-, Massage- und Technikräumen drei weitere Gästezimmer und eine große Suite. Notwendig seien dafür ein Flachdach und Abgrabungen zur besseren Belichtung. „Natürlich muss das Gelände modelliert werden, um das Bauvorhaben unterzubringen“, erklärte Köckeis.

Weniger die Abstandsflächen seien das Problem, sondern die Stellplätze für die vier zusätzlichen Einheiten an der Freihausstraße. „Hier wird es problematisch“. Denn die bisherigen 16 Parkplätze würden schon für die bestehende Nutzung mit 21 Zimmern, einer Zwei-Zimmer-Wohnung, einer Ferienwohnung und vier Personalzimmern kaum ausreichen. Er kenne auch keine Aufschlüsselung des Landratsamtes aus vergangenen Jahren, wie viele Stellplätze vorhanden sein sollten, musste Köckeis einräumen.

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Woher nehmen und nicht stehlen?

Es gebe auch keinen Stellplatzplan, zumal auch die Gemeinde erst seit 2005 eine Stellplatzsatzung habe. Unbestreitbar sei, dass es dort in der Freihausstraße bereits jetzt eine prekäre Parkplatzsituation gebe. „Und sie wird sich künftig verschärfen“. Da brauche es laut Köckeis keinen Propheten, um dies zu erkennen. Zwar sei Eigentümer Ziegelbauer auch mit einer finanziellen Ablösung von fehlenden Parkplätzen einverstanden, so Köckeis, doch dies bringe keine zusätzlichen Stellplätze. „30 wären nötig, 16 sind vorhanden“, rechnete Kurt Sareiter (CSU) vor.

Zwischen dem Chalet (v.l.) und dem Haupthaus soll das Souterrain ausgebaut werden. / Foto: K. Wiendl

Da es „eine schwierige Entscheidung“ bei dem „hervorragend geführten Hotel“ sei, so Bürgermeister Peter Höß (FWG), waren viele Vorschläge am Ratstisch vernehmbar. Sie reichten vom oftmals leer stehenden Parkhaus der Spielbank, einer dem Hotel gegenüberliegenden Tiefgarage von Eigentumswohnungen, der angrenzenden freien Wiese bis zu einer Duplexparage am Dourdanplatz. Doch so sehr man auch sich mühte, es fand sich keine Lösung. „Ich weiß nicht, woher nehmen“, resignierte Höß.

Man würde ja gerne dem Hotelier helfen, doch wo soll beispielsweise im Winter noch Platz für den geräumten Schnee sein, fragte Fritz Niedermaier (FWG) und mahnte, „wir sollten schon ein bisschen realistisch sein“. Erschwerend komme hinzu, so Höß, dass in diesen Tagen in unmittelbarer Nähe einige Parkflächen auf den Straßen aus feuerpolizeilichen Gründen gestrichen werden.

Damit wird die Situation noch weiter verschärft.

Da man grundsätzlich der Baumaßnahme zustimme, liege der Ball nun beim Landratsamt zur Prüfung, ob es genügend Stellplätze gebe. Wenn nicht, sei wieder der Wiesseer Bauausschuss dran. Doch so erfahre man wenigstens den Fehlbedarf. Dann müsse eben neu entschieden werden. So sah es auch die Mehrheit im Bauausschuss mit fünf gegen zwei Stimmen.

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