Erst am 2. August hatte die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) das Zwischenergebnis ihres Qualitätsranking veröffentlicht. Das neue Ranking erschien am 31. Oktober. Mithilfe von externen Testern und Fahrgastbefragungen bewertet die BEG mit einem eigenen Qualitätssystem alle bayerischen Regionalzüge.
Die Erhebungsperiode beträgt bei der BOB zwei Jahre und endet im Dezember 2017. In dieser Zeit werden 1.000 Fahrgastbefragungen und 200 offene und verdeckte Tests durchgeführt. Die Ergebnisse fließen in die Qualitätsdatenbank ein. Sie werden 14-tägig aktualisiert und sind für die Unternehmen einsehbar. Beim Qualitätsranking berücksichtigt werden die Sauberkeit der Fahrzeuge, Fahrgastinformationen, Komfort und Serviceorientierung. Die Pünktlichkeit der Züge wird dabei nicht bewertet.
8,12 Punkte für die BOB
Ein Wert von Null im Punktesystem bedeutet, dass die Erwartungen der BEG gerade so erfüllt werden. Schneidet ein Unternehmen besser ab, erhält es einen Bonus. Dieser liegt bei maximal 100 Punkten. Wer Minuspunkte hat, zahlt Strafe.
Zum Abschluss der vorletzten Erhebungsperiode hatte die BOB noch 6,7 Minuspunkte, zur Rankingveröffentlichung im August erzielte sie mit 1,13 Punkten ein Plus von 7,8. Damit lag das Unternehmen mit ihren Zügen auf Platz 21 der ingesamt 28 getesteten bayerischen Regionalzüge. Jetzt ist die BOB auf Platz 20 vorgerückt.
Mit 8,12 Punkten im Bonusbereich konnten die Verantwortlichen die Qualität ihrer Züge innerhalb von drei Monaten deutlich verbessern, wie das aktuelle Qualitätsranking zeigt. Im September kam die BOB noch auf 4,29 Pluspunkte und hat sich innerhalb eines Monats um 3,83 Punkte gesteigert.
In welchen Bereichen hat sich die Qualität verbessert?
Laut Wolfgang Oeser, Leiter Qualitätsmanagement, Marketing und Presse der BEG, habe es bei der BOB schon im August Qualitätsverbesserungen in allen Testkategorien gegeben. Bessere Bewertungen habe die BOB beispielsweise für die Außensauberkeit erhalten. Auch bei den WC- und Sanitäreinrichtungen seien die Werte mittlerweile positiv. Es gab weniger defekte WCs und insgesamt weniger Schmutz.
Von den Fahrgästen wurden das Erscheinungsbild, die Kompetenz und die Freundlichkeit der Zugbegleiter positiv bewertet. Punkte gab es auch für deren Kundenorientierung bei Beschwerden.
Auf Platz 20 vorgerückt
„Unterschiedliche Faktoren können zur Verschiebung der Rangfolge führen“, betont Oeser. Entscheidend seien unter anderem die Anzahl der teilnehmenden Netze sowie deren Punkteänderungen. Ein Merkmal für Qualitätsänderungen bei der BOB sei dies allerdings nicht, erklärt der Sprecher.
Die objektive Punktebewertung zeigt, dass sich die Qualität der BOB kontinuierlich verbessert. Die Rangfolge zeigt allerdings auch, dass Qualitätsverbesserungen bei anderen Netzen zu noch besseren Ergebnissen geführt haben.
Bis Ende Dezember 2017 hat die BOB noch Zeit, ihr Ergebnis zu verbessern. Erst dann steht fest, ob ein Bonus oder Malus für die BOB anfällt und wie hoch dieser sein wird.
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