Radwan geht nach Berlin – Bär darf mit

Der CSU-Kandidat Alexander Radwan hat erneut bei der Bundestagswahl sein Direktmandat verteidigen können. Mit 41,3 Prozent der Wählerstimmen hat der 57-jährige Jurist den Abstand vor dem Kandidaten der Grünen, Karl Bär, halten können.

Alexander Radwan (CSU) und Karl Bär (Grüne) / Quelle: Jörg Farys

Damit zieht der Rottacher Konservative zum dritten Mal in den Bundestag ein. Er zeigte sich zufrieden. Gleichwohl “hat uns Corona das Leben schwergemacht”, betonte er dem Merkur gegenüber. Kritik äußerte er den Freien Wählern und der Bayernpartei gegenüber. Stimmen für sie seien verloren für das konservative Lager. Erneut reduzierte Radwan das Wahlergebnis. 2017 hatte er noch über 46 Prozent der Wähler für sich einnehmen können. Aber damit liegt er im allgemeinen CSU-Trend. Die Schwarzen kamen nach 41,2 Prozent 2017 in unserem Wahlkreis auf nur noch gerade einmal 34 Prozent.

Grund zur Freude hatte der Bär von Holzkirchen. Der Kandidat der Grünen war auf Platz 12 der Landesliste angetreten, erreichte über 15 Prozent der Erststimmen und kommt so in den Bundestag. Karl Bär, der in unserem Podcast ein Bündnis mit der SPD bevorzugte, führt somit in unserer Region die Grünen zur zweitstärksten Kraft.

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Auch die Sozialdemokraten konnten feiern. Mit 11,47 Prozent der Erststimmen konnte sich der Kandidat Hannes Gräbner sehr leicht zum letzten Wahlgang verbessern, noch besser sah es bei den Zweitstimmen aus: Hier erreichte SPD mit 13,5 Prozent ein für sie beachtliches Ergebnis.

Deutlich wurde wieder einmal der Einfluss des demografischen Wandels auf die Wahl der Parteien. Konnte der konservative Kandidat Alexander Radwan vor allem im südlichen Teil des Landkreises punkten, wo überdurchschnittlich eine ältere Bevölkerung lebt, holte sich Karl Bär seine Stimmen bevorzugt im Nordkreis, dem Gebiet mit dem größten Zuzug jüngerer Wähler und Familien.

Zudem hatte Radwan erheblich mit einer kleinen, aber sehr lauten Minderheit an Corona-Leugnern im Landkreis zu kämpfen, die die rigide Politik des Ministerpräsidenten zum Anlass nahmen, Freie Wähler oder Splitterparteien zu wählen. Aber auch hausgemachte Fehler trugen zum schwachen Ergebnis der CSU bei. Landrat von Löwis monierte gegenüber dem Merkur den zu spät begonnenen Wahlkampf der eigenen Partei. Regieren, da waren sich alle Schwarzen gestern Abend einig, wird nicht leichter werden. Dennoch bleibt auch bei dem schwächeren Ergebnis das Oberland bis auf weiteres tiefschwarz.

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