Größere Schäden ausgeblieben

Nachdem das Landratsamt gestern vor Hochwassergefahr warnte, kann heute ein Fazit gezogen werden. Christian Pölt, Leiter des Katastrophenschutzes im Landkreis, spricht hier über die Ausmaße der Überflutungen.

Ruhige Stimmung heute Morgen am Prasserbad. / Quelle: foto-webcam.org.

Update – 19.07.2021 – 13.45 Uhr:

Nach den starken Regenfällen im Tegernseer Tal äußert sich nun Christian Pölt, der Leiter des Katastrophenschutz im Landkreis, zu den Überschwemmungen. Ihm zufolge wurden die Gemeinden Bayrischzell, Spitzingsee und Fischbachau am stärksten von dem Unwetter getroffen. Mehrere Gewässer seien an einzelnen Stellen über die Ufer getreten – größere Schäden seien jedoch ausgeblieben. Zu den entstandenen Schäden im Landkreis lässt sich jedoch noch nicht viel sagen. Pölt erklärt:

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Dazu können wir noch nichts sagen. Gerade die Erhebungen der Gemeinden hinsichtlich unterspülter Straßen sind noch am laufen.

Weiters soll es nur einzelne Feuerwehr-Einsätze gegeben haben. Gestern tagte der Krisenstab des LRA gleich zweimal. Das Landratsamt versichert: “Tatsächlich muss man aber sagen, dass die Stimmung entspannt war: Erstens, weil wir solche Lagen ständig üben und zweitens, weil wir alleine schon im letzten Jahr zweimal eine vergleichbare Lage hatten.”

Update – 19.07.2021 – 09:35 Uhr:

Die Lage im Tegernseer Tal hat sich beruhigt. Laut Polizei sei es auch gestern zu keinen unwetterbedingten Einsätzen gekommen. Die Sperrung der B307 Gmund-Vorderriß in Höhe Achenpass aufgrund von Murenabgängen sei mittlerweile ebenfalls aufgehoben. Damit ist die Strecke von Österreich Richtung Kreuth wieder frei.

Das allgemeine Fazit der Polizei: Es habe keine Einsatzbelastung gegeben. „Die Pegel sind zwar gestiegen, aber es ist alles im Rahmen geblieben.“ So sieht es übrigens heute Morgen bei den Pegelständen aus:

  • Pegel des Tegernsees an der Messstelle St. Quirin: 725,87 m NN (ab 726,21 m NN tritt der See über die Ufer)
  • Pegel der Weißach an der Messstelle Oberach: 183 Zentimeter über Pegelnullpunkt
  • Pegel der Rottach: 138 Zentimeter über Pegelnullpunkt
  • Pegel des Söllbachs in Bad Wiessee: 26 Zentimeter über Pegelnullpunkt
  • Pegel des Zeiselbachs in Bad Wiessee: 23 Zentimeter über Pegelnullpunkt

Update – 18.07.2021 – 18:34 Uhr:

So sieht es am frühen Abend mit den Pegelständen rund um den Tegernsee aus:

  • Pegel des Tegernsees an der Messstelle St. Quirin: 725,84 m NN (ab 726,21 m NN tritt der See über die Ufer)
  • Pegel der Weißach an der Messstelle Oberach: 221 Zentimeter über Pegelnullpunkt (Zum Vergleich: Beim Hochwasser 2013 waren es 332 Zentimeter)
  • Pegel der Rottach: 172 Zentimeter über Pegelnullpunkt (Zum Vergleich: Beim Hochwasser 2010 waren es 268 Zentimeter)
  • Pegel des Söllbachs in Bad Wiessee: 41 Zentimeter über Pegelnullpunkt (Zum Vergleich: Beim Hochwasser 2013 waren es 137 Zentimeter)
  • Pegel des Zeiselbachs in Bad Wiessee: 33 Zentimeter über Pegelnullpunkt (Zum Vergleich: Bei der Überschwemmung der Wiesseer Ortsmitte 2014 waren es 94 Zentimeter)

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Update – 18.07.2021 – 17:23 Uhr – Straßensperre am Achensee

Wer gerade von Österreich nach Kreuth unterwegs ist, bekommt auf dem Navi eine gesperrte Straße angezeigt. Grund dafür ist laut einem Beamten der Polizei Bad Wiessee die Gefahr von Murenabgängen in Österreich. „Seit heute Mittag ist die Sperrung jetzt auf jeden Fall schon“, erklärt er.

Betroffen ist die B307 Gmund-Vorderriß. In Höhe Achenpass ist die Straße auf der österreichischen Seite für den gesamten Verkehr gesperrt. Aktuell wird der Verkehr Richtung Bayern großräumig umgeleitet.

Update – 18.07.2021 – 12:14 Uhr – Landratsamt warnt vor Hochwassergefahr:

Insbesondere der Wasserpegel bei Bächen und Flüssen ist seit gestern angestiegen. / Quelle: Peter Posztos

Das deutschlandweite Hochwasser ist mittlerweile im Landkreis Miesbach angekommen. Während sich Teile des Landkreises bereits unter der Unwetterwarnstufe 3 befinden, sind die meisten Gewässer aber noch als Meldestufe 2 eingestuft. Die anhaltenden Regenfälle könnten allerdings dafür sorgen, dass der Wasserspiegel noch weiter ansteigen wird, schätzt nun das Landratsamt Miesbach die Lage ein. Sprecherin Sophie Stadler richtet sich an die Bürgerinnen und Bürger:

Das Team Katastrophenschutz am Landratsamt Miesbach bittet daher alle Landkreisbürger, schon jetzt vorsorglich geeignete Maßnahmen zu treffen.

Besonders an ältere oder alleinstehende Personen im eigenen Umfeld soll nun gedacht werden. “Erkundigen Sie sich nach deren Wohlbefinden”, appelliert Stadler.

Update – 18.07.2021 – 11:19 Uhr – Wiessees Bürgermeister äußert sich:

Auch die Tal-Bürgermeister sind alarmiert. Wie Wiessees Bürgermeister Robert Kühn erklärt, habe man zum jetzigen Zeitpunkt zwar keine Meldung über extreme Situationen. „Wir sind aber angesichts des Regens präsent. Wir fahren derzeit alle kritischen Stellen ab“, so Kühn.

In Kreuth/Glashütte sind seit gestern Mittag rund 100 Liter pro Quadratmeter Regen gefallen. Der Tegernsee ist bislang zwar nur an einigen wenigen Stellen über die Ufer getreten. Der Pegel bei Flüssen und kleineren Bächen ist jedoch rasant angestiegen. Hier einige Bilder von der aktuellen Situation rund um den Tegernsee:

 

 

Ursprüngliche Meldung – 18.07.2021 – 10.40 Uhr:

Im Westen Deutschlands haben heftige Niederschläge dafür gesorgt, dass alles vom Wasser mitgerissen wurde. Eine Hochwasser-Katastrophe, die in Deutschland bereits über 150 Tode gefordert hat. Mittlerweile ist auch Bayern von den massiven Regenfällen betroffen, der Landkreis Berchtesgadener Land hat bereits den Katastrophenfall ausgerufen.

Auch am Tegernsee scheint sich die Lage zuzuspitzen. „Es ist schon was los in der Atmosphäre mit diesem kleinen Regentief, das einfach nicht abziehen will“, meint Hans Wildermuth, Wetterexperte aus Schaftlach. Heute Morgen, um 10:06 Uhr wurde eine Amtliche Warnung vor Dauerregen veröffentlicht. Auf der Webseite des Deutschen Wetterdienstes (DWD) heißt es:

Nach bisher beobachteten Niederschlagsmengen von 40 bis 100 l/m² tritt weiterhin ergiebiger Dauerregen wechselnder Intensität auf. Dabei werden nochmals Niederschlagsmengen zwischen 25 l/m² und 45 l/m² erwartet.

Damit gilt laut dem DWD am Tegernsee die Unwetterwarnung Stufe 3. Eine extreme Hochwassersituation sei laut Wildermuth allerdings nicht zu erwarten. „Das Hochwasser wird wohl eher kleinere Gewässer betreffen, weniger den See selbst“, vermutet er. „Der Regen wird heute, im Laufe des Sonntags aufhören, eventuell erst nachmittags, wenn noch einzelne Schauer durchziehen“. Dann soll es vorerst einige Tage aufhören mit dem Regen, meint Wildermuth weiter, sodass die Wassermassen abfließen können.

Der Zufluss des Alpbachs in Tegernsee. / Quelle: Peter Posztos

Der Wasserstand liegt momentan noch bei 725,72 m NN, er steigt allerdings seit gestern konstant an. Ab einem Wert von 726,21 ist die Hochwassermarke in St. Quirin/Tegernsee erreicht, was Überflutungen der Seepromenaden in Bad Wiessee, Rottach-Egern und Tegernsee bedeuten würde.

Was passiert, wenn es im Tegernseer Tal zu ähnlichen Situationen wie in Teilen Deutschlands kommt? Wir haben mit dem Feuerwehrkommandant Winkler zu Starkregen-Risiken am Tegernsee gesprochen. Das Interview findet ihr hier.

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