Renitenter Senegalese vor Abschiebung?

Bereits drei Mal fiel der 27-jährige Senegalese in der Tegernseer Turnhalle den Polizeibeamten auf. Zum zweiten Mal wurde er gestern in die Psychiatrie eingewiesen. Das Landratsamt und die Regierung von Oberbayern ziehen nun Konsequenzen. Dem Asylbewerber könnte nun die vorzeitige Abschiebung drohen.

Der 27-Jährige Senegalese kam gestern Abend bereits zum zweiten Mal nach Agatharied.
Der 27-Jährige Senegalese kam gestern Abend bereits zum zweiten Mal nach Agatharied.

Ins Krankenhaus Agatharied eingewiesen

Bereits nach dem Vorfall am Mittwoch wies man den Asylbewerber in die psychiatrische Abteilung des Krankenhauses Agatharied ein. Gestern wieder entlassen, mussten die Beamten den Senegalesen noch am selben Tag wieder ins Krankenhaus bringen. Aktuell untersucht ein Arzt der psychiatrischen Abteilung die Verfassung des Flüchtlings.

Birger Nemitz, Pressesprecher des Landratsamtes Miesbach erklärt, wie jetzt weitermachen will: „Falls der Arzt eine psychiatrische Behandlung vorsieht, muss das Amtgericht den Aufenthalt im Krankenhaus bewilligen. Dann könnte er dort länger untergebracht werden.“ Andernfalls wird man nach dem bayerischen Unterbringungsgesetz regeln, wo er künftig wohnt.

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Abschiebeverfahren beschleunigt

Bringt man den Senegalesen in eine andere Unterkunft, sei das Problem jedoch nicht gelöst, meint ein Sprecher der Polizeiinspektion Bad Wiessee. Dann müsse sich eine andere Dienststelle mit ihm auseinandersetzen. Nach Informationen des Landratsamtes hat man das Abschiebeverfahren zurück in den Senegal bereits in die Wege geleitet. Weil der Senegal als sicheres Herkunftsland gilt, ist die Abschiebung bereits im Gange. Nemitz erklärt:

Man ist gerade dabei die Passpapiere bei der senegalesischen Regierung zu beantragen.

Die Situation mit 150 Flüchtlingen in der Tegernseer Turnhalle ist derweil weiter angespannt. Um die soziale Betreuung zu verbessern hat sich der Helferkreis neu strukturiert. Rund 50 freiwillige Helfer kümmern sich unter anderem um die Betreuung der Flüchtlinge in Tegernsee.

Bürgermeister Johannes Hagn erklärt: „Der Helferkreis hat sich in spezielle Säulen gegliedert. Somit sind die Freiwilligen speziellen Aufgabenbereichen zugeteilt, wie medizinische Betreuung, Freizeitgestaltung oder Sprachkurse.“ Auch sportliche Angebote will der Helferkreis in Zukunft auf die Beine stellen.

Hoffnung auf Rottacher Traglufthalle

Insgesamt sieben Mitarbeiter kümmern sich um die Sicherheit und Betreuung der Flüchtlinge. Vier Security-Mitarbeiter, eine Sozialbeauftragte des Landratsamts und zwei Asylsozialarbeiter vom Verein Mensch zu Mensch kümmern sich um die Flüchtlinge, ausgebildete Psychologen sind jedoch nicht vor Ort.

Besserung versprechen sich die Beamten und die Stadt Tegernsee von der Traglufthalle, die bald in Rottach-Egern entstehen soll. Bei einem Treffen zwischen Bürgermeister Christian Köck und dem Landratsamt Miesbach hat man das weitere Vorgehen besprochen. Pressesprecher Nemitz erklärt:

Die Halle soll Anfang 2016 aufgestellt und im März 2016 in Betrieb genommen werden.

Dann sollen die Tegernseer Flüchtlinge nach Rottach versetzt werden und die Turnhalle wieder für Vereine und Schüler bereit stehen.

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