Rottach bittet Ellmösl-Anlieger zur Kasse

Für die Gemeinde ist die Straßensanierung in Ellmösl eine dringliche Angelegenheit. Den Anwohnern drohen dabei hohe Kosten. Sie müssen sich finanziell an der Sanierung beteiligen. Gestern wollten sie das mit einem Antrag zumindest aufschieben. Doch der Rottacher Gemeinderat blieb hart.

Im Zentrum der Sanierungsmaßnahme steht die Straße Ellmösl (links im Bild)
Im Zentrum der Sanierungsmaßnahme steht die Straße Ellmösl (links im Bild).

Ab April 2015 sollen die Straßen im Bereich der Valepperstraße und Ellmösl erneuert werden. An der Sanierung der 700 Meter langen und über 50 Jahre alten Anliegerstraße führt wohl kein Weg vorbei. Die umfangreichen Baumaßnahmen dürften dabei eher das kleinere Problem sein, die Unstimmigkeiten mit den Anwohnern über die Kostenbeteiligung das größere.

Wie bereits berichtet, sollen sich die Gesamtkosten der Sanierungsmaßnahmen auf rund 850.000 Euro belaufen. Die Anwohner müssen 70 Prozent davon aus eigener Tasche finanzieren. Nachdem die Ellmösl-Anwohner den Kostenschock verdaut hatten, stellten sie gestern einen Antrag an die Gemeinde, die Sanierungsmaßnahmen zurückzustellen.

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Keine Alternativlösung möglich

In der gestrigen Gemeinderatssitzung wurde ausgiebig über das Thema diskutiert. Bürgermeister Christian Köck machte deutlich, warum die Gemeinde an dem derzeitigen Zeitplan festhalten will:

Rechtlich ist ein Aufschub nicht möglich. Wir haben das Ausschreibungsverfahren bereits eingeleitet. Eine Rolle rückwärts hätte finanzielle Konsequenzen.

Schiebt die Gemeinde die Maßnahme trotz laufenden Ausschreibungsverfahren auf, könnte sie regresspflichtig werden. Geschäftsleiter Gerhard Hofmann erklärte bereits im September, warum das Ausschreibungsverfahren bereits im Winter eingeleitet wurde: „Zum Ende des Jahres sind die Firmen kooperativer, weil sie Aufträge ergattern wollen.“

Ganz alleine will die Gemeinde die Anlieger nun aber doch nicht lassen und plant eine finanzielle Hilfestellung für einzelne Härtefälle: „Klar ist es hart für die Anwohner, für manche mehr als für andere. Deswegen ist die Gemeinde bereit, eine finanzielle Hilfestellung für Einzelne anzubieten”, betonte der Rottacher Rathauschef gestern Abend.

Unsicherheit über die Höhe der Kostensumme

Auch, dass die Höhe der Kostenbeteiligung noch nicht genau feststeht, sorgt bei den Anwohnern für Unruhe. Nach ersten Einschätzungen beträgt die Summe für jeden der 35 Anlieger je nach Grundstücksgröße durchschnittlich 17.000 Euro.

Um Klarheit zu schaffen, erklärte Hofmann wie man weiterhin vorgehen will: „In drei bis vier Wochen wird der Kostenbeitrag festgelegt und dann in einem Schreiben an die betroffenen Bürger versandt.“ Die Sanierungsarbeiten in Ellmösl sollen planmäßig im April starten. Die Gemeinde hofft bis September oder Oktober die Arbeiten abschließen zu können.

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