Demnach haben die beiden maskierten Täter mehrere sehr wertvolle Porzellanfiguren und andere markante Wertgegenstände entwendet. Zur Klärung des Verbrechens wurde eine Belohnung von 25.000 Euro ausgesetzt. Auch die Polizeipräsenz im Tal wird nun verstärkt.
Die 14-köpfige Ermittlungsgruppe „Villa“ der Kriminalpolizei Miesbach arbeitet weiter intensiv an der Klärung des Raubüberfalls in der Rottacher Dr.-Scheid-Straße. Nach neuesten Erkenntnissen haben die Täter aus dem Wohnhaus des Ehepaars neben Bargeld, hochwertigen Uhren und Familienschmuck auch mehrere kostbare Porzellanfiguren und Porzellandosen aus dem 18. Jahrhundert – Meißner Porzellan – entwendet.
Klare Hinweise fehlen
Derzeit gehen die Beamten der Ermittlungsgruppe insgesamt 30 Spuren nach. Die Auswertung der gesicherten Spuren, in enger Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Landeskriminalamt und dem Institut für Rechtsmedizin, dauert an. „Das Hinweisaufkommen aufgrund der Veröffentlichungen in den regionalen Medien ist als eher gering zu bezeichnen“, so Jürgen Thalmeier, Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd.
Die Polizei hat bislang etwa 25 Hinweise aus der Bevölkerung erhalten. Neben dem Tatort in der Dr.-Scheid-Straße hatten sich die Beamten vor allem vom Fundort des Fluchtwagens am Tegernseer Zentralparkplatz weitere Erkenntnisse erhofft. Die beiden maskierten Täter hatten den schwarzen Audi A4 Kombi-Sportversion nach dem Überfall als Fluchtfahrzeug entwendet und ihn schließlich auf dem Tegernseer Zentralparkplatz abgestellt.
Dann verliert sich jedoch die Spur der Täter. Die Kripo geht davon aus, dass die Räuber das Auto in der Zeit zwischen 21:30 und 23:00 Uhr auf der hintersten Ebene des Zentralparkplatzes, in unmittelbarer Nähe des Kurparks und des Olaf-Gulbransson-Museums, abgestellt haben. Nach wie vor fehlen der Kfz-Schlüssel des Audi und der Haustürschlüssel zum Wohnhaus der Opfer.
Zudem suchen die Ermittler nach einem Sicherheitsschlüssel mit blauem Schlüsselschutz und einem Chip-Anhänger. Da diese Gegenstände für die Täter inzwischen wertlos geworden sind, geht die Polizei davon aus, dass diese weggeworfen und vielleicht von Passanten gefunden worden sein könnten.
Führt die Belohnung zu neuen Hinweisen?
Nachdem aufgrund der bisherigen Ermittlungen noch keine „heiße“ Spur vorhanden ist, wurde von staatlicher und privater Seite eine Belohnung in Höhe von 25.000 Euro ausgesetzt. Diese soll zur Aufklärung der Tat oder zur Ergreifung der Täter führen.
Die Summe setzt sich aus Geldern des Bayerische Landeskriminalamtes (5.000 Euro) und einem privaten Anteil von 20.000 Euro zusammen. Wie die Beamten weiter mitteilen, kann das Geld nur unter Ausschluss des Rechtsweges zuerkannt und verteilt werden und „ist ausschließlich für Privatpersonen und nicht für Polizeibeamte bestimmt“.
Hinweise, die zur Aufklärung der Tat sowie zum Auffinden der entwendeten Gegenstände, insbesondere der Porzellanfiguren, führen, werden von der Kriminalpolizei Miesbach unter der Telefonnummer 08025/299299 oder jeder anderen Polizeidienststelle entgegengenommen.
Mehr Polizisten fürs Tegernseer Tal
Wie das Polizeipräsidium weiter mitteilt, hat man auch die Zahl der Beamten im Tegernseer Tal zumindest vorübergehend erhöht. „Mit Unterstützung der operativen Ergänzungsdienste Rosenheim und der Bayrischen Bereitschaftspolizei wird die polizeiliche Präsenz mit Schwerpunkt im Tegernseer Tal spürbar erhöht“, so Thalmeier. Durch diese Maßnahme wolle man potenzielle Täter überführen, aber auch abschrecken, so der Sprecher.
Die Maßnahme hatten Bewohner und Politiker rund um den Tegernsee in den letzten Wochen mehrfach gefordert. Auch in einem vertraulichen Gespräch am Mittwoch zwischen den Tal-Bürgermeistern und den Verantwortlichen der Polizei kam die derzeit dünne Personaldecke der Wiesseer Dienststelle zu Sprache.
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