Rottach zahlt und die TTT verdient

Damit sich die Touristen auch außerhalb der Öffnungszeiten der Tourist-Informationen einen Überblick verschaffen können, sind an allen TIs im Tal Terminals mit einem Touchscreen angebracht.

Geht es nach der TTT, sollen diese nun durch neuere Geräte ersetzt werden. Die Kosten müssten dann die Gemeinden tragen, Gästehäuser einen Jahresbeitrag abdrücken. Das sorgte für Diskussionen im Rottacher Gemeinderat.

Das neue Buchungsterminal in Tegernsee
Ein neues Buchungsterminal wie hier in Tegernsee würde die Gemeinde Rottach-Egern 14.500 Euro kosten.

Nach Bad Wiessee und Tegernsee plant auch die Gemeinde Rottach-Egern die Anschaffung eines neuen Webterminals für ihre Tourist-Information.

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„Seit Mai 2012 ist das Gerät in Bad Wiessee in Betrieb, mittlerweile hat auch Tegernsee eins angeschafft“, so TTT-Geschäftsführer Georg Overs in der Sitzung des Rottacher Gemeinderates am vergangenen Dienstag.

Vermieter müssen jährliche Gebühr bezahlen

Insgesamt 14.500 Euro würde das Terminal die Gemeinde Rottach-Egern kosten. Im Anschluss daran kann dann jeder Vermieter entscheiden, ob und in welchem Ausmaß er in der neuen Anlage präsent sein möchte oder nicht. Will ein Gästehausbetreiber auch im Rahmen der neuen Geräte in vollem Umfang präsent sein und die Vorzüge nutzen, muss er eine jährliche Gebühr an die TTT abdrücken.

Diese ist nach Bettenzahl gestaffelt. Während ein Betrieb mit höchstens acht Betten insgesamt 108 Euro im Jahr bezahlt, werden bei einem Hotel mit mehr als 90 Betten schon 686 Euro fällig. Ist man nicht bereit, diese Gebühr zu entrichten, gibt es auch im neuen Gerät die Möglichkeit, ohne Bild und nähere Erläuterung aufgelistet zu werden. Dieser Service ist dann kostenlos.

TTT will nichts dazu zahlen

„Es ist in der Tat so, dass die Gemeinde zwar das Gerät zahlt, die Einnahmen daraus aber an die TTT gehen“, betonte der Rottacher Kämmerer Georg Hofmann. Eine Konstellation, die nicht alle Gemeinderatsmitglieder nachvollziehen konnten. Und auch Georg Overs bezeichnete dies mit einem Schmunzeln als „gutes Geschäft für die TTT“.

Nichtsdestotrotz lehnte Overs eine finanzielle Beteiligung an dem Gerät mit dem Verweis ab, dass lokale Leistungen auch von den lokalen Gemeinden zu zahlen seien. Da die Tourist-Infos aber bereits heute der Tegernseer Tal Tourismus GmbH unterstehen, gehen die Beiträge der Vermieter trotzdem an die Tourismusorganisation.

In Bad Wiessee wurden das alte (rechts) und das neue (links) Terminal nebeneinander installiert

„Die Gemeinde soll jetzt das Gerät beschaffen, ohne dass die Gastgeber gefragt werden, ob sie darin überhaupt werben möchten, da bin ich total dagegen“, so Anastasia Stadler (CSU). Auch mit dem Umstand, dass der Erlös an die TTT gehe, sei sie nicht einverstanden, so Stadler weiter.

Das Gerät war bereits im Vorfeld im Rahmen einer Gastgeberversammlung präsentiert worden, dort waren aber nur wenige Betreiber anwesend. Overs verwies unterdessen auf die positiven Erfahrungen, die man in Bad Wiessee gemacht habe.

„Und der Wiesseer Gastgeber wird sich nicht so stark von dem Rottacher unterscheiden.“

Auch Bürgermeister Franz Hafner sprach sie unterdessen dagegen aus, alle Vermieter vor Anschaffung des Terminals anzuschreiben. „Das Ergebnis wird dann sein, dass ein Teil mitmacht und der andere Teil nicht.“ Zum Abschluss der Diskussion betonte Overs, dass sich auch die Mitarbeiter der Rottacher Tourist-Info klar für das neue Terminal ausgesprochen hätten: „Die halten die Anschaffung auf alle Fälle für sinnvoll“, so Overs.

Trotz hitziger Debatte sprach sich der Rottacher Gemeinderat schließlich mehrheitlich für den Erwerb des neuen Infoterminals aus. Wie viele Gastgeber dann auch darin werben werden, wird sich zeigen. In Gmund und Kreuth ist das neue Gerät dagegen auch weiterhin kein Thema.

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