Rottach zeigt sich solidarisch

„Öko-Modellregion“ – dieser Titel könnte schon bald nicht nur die wirtschaftliche Attraktivität der Region steigern, sondern auch mehr Touristen ins Tal locken. Trotz anfangs mangelnder Begeisterung will die Gemeinde Rottach nun doch an der Bewerbung um den Titel teilnehmen. Aus einem guten Grund.

Durch den Titel Der Titel „Öko-Modellregion“ könnten Wirtschaft und touristische Attraktivität der Region gesteigert werden.
Durch den Titel „Öko-Modellregion“ könnten Wirtschaft und touristische Attraktivität der Region gesteigert werden. Bild: Eröffnung Naturkäserei Kreuth

Der Titel „Staatlich anerkannte Öko-Modellregion“ klingt für viele Kommunen im Landkreis Miesbach verlockend. Bereits zehn Gemeinden, darunter auch Bayrischzell, Waakirchen und Miesbach, haben sich für die Teilnahme am Programm beworben.

Die einzige Talgemeinde, die bisher nach dem Titel strebte, war Kreuth. Jetzt sagt auch Rottach die Teilnahme an der Bewerbung zu. Doch Bürgermeister Christian Köck zeigt dennoch wenig Begeisterung.

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Kreuth als führende Gemeinde

Der Status als „staatlich anerkannte Öko-Modellregion“ hätte für die Region Tegernsee einige Vorteile. Denn Gemeindeverbände bekommen die Chance, zukunftsfähige Ideen und den ökologischen Landbau in ihren Kommunen umzusetzen. Durch staatliche Zuschüsse soll die heimische Produktion angetrieben werden.

Führende Talgemeinde ist dabei Kreuth: Bürgermeister Josef Bierschneider zeigt sich euphorisch. Er hat bereits erste Ideen, wie man den Titel „Öko-Modellregion“ nutzen könnte. Dabei denkt Bierschneider aber auch an verbesserte Absatzmöglichkeiten, beispielsweise für die Naturkäserei oder die Fischerei.

Viele Vorteile, aber nicht für Rottach

Mitte Dezember zeigte sich Christian Köck, Bürgermeister in Rottach-Egern, noch unentschlossen, ob sich die Teilnahme an dem Öko-Programm für seine Gemeinde lohnen würde. In der ersten Gemeinderatssitzung am letzten Dienstag fiel dann aber doch die überraschende Entscheidung für die Teilnahme. Köck erklärt die Gründe:

Aus Rottacher Sicht hat das Programm bislang nur mündliche Vorteile. Wir haben hier nicht die Betriebe, die dafür infrage kämen. Wenn wir jetzt dennoch daran teilnehmen, dann nur aus solidarischen Gründen.

Außerdem wolle sich die Gemeinde durch das Programm finanziell an der Förderung ökonomischer Produkte beteiligen. Gabriele Schultes-Jaskolla (FWG) erkundigte sich nach den Kosten, mit denen sich die Gemeinde an dem Förderprojekt beteilige. Gerhard Hofmann erklärte, es handele sich um einen einmaligen Beitrag von 500 Euro.

Gut investierte Kosten

Falls der Landkreis tatsächlich den Titel „Öko-Modellregion“ bekommen sollte, würden für die Gemeinden weitere Kosten anfallen. „1.000 Euro pro Gemeinde pro Jahr“, so Hofmann. Nach einer geschätzten Laufzeit von zwei Jahren werde ein Ausschuss erneut prüfen, ob die Region den Titel weiterhin beibehalten könne.

Anton Maier (CSU) betonte, wie wichtig der Titel „Öko-Modellregion“ sei: „In einer Zeit, in der Regionalität immer wichtiger wird, sollte sich auch Rottach an der Bewerbung beteiligen. Die Tourismusnachfrage wird steigen.“

Bis Ende März wird eine dreiköpfige Jury nach Fischbachau kommen, um sich einen genauen Eindruck von der Region zu verschaffen. Welche Region dann den Titel tragen darf und ob sich der Landkreis gegen die rund elf Konkurrenten durchsetzen kann, entscheidet sich bis Ende März.

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