Rottacher Einzelhandel mit Umsatzplus

Ob Seestraße oder Hauptstraße – Rottachs Geschäfte können sich über ein nachhaltiges Umsatzplus freuen. Während in Bad Wiessee oder Tegernsee die Kaufleute teilweise ums Überleben kämpfen, wird im Süden des Tals kräftig konsumiert.

Vor allem die Geschäftsleute in der Seestraße haben mit ihrer Lage einen besonderen Status
Die Geschäftsleute in der Seestraße haben mit ihrer Lage einen besonderen Status im Tegernseer Tal.

Wenn die Sonne scheint und die neueste Frühjahrsmode in den Schaufenstern zu sehen ist, sind die Rottacher Geschäfte gut besucht. Woran liegt es, dass Geschäftsleute in Tegernsee oder Bad Wiessee klagen, die Rottacher Einzelhändler sich aber nicht beschweren können?

Wichtige Faktoren: Standort und Klientel

Anneliese Riedl, Inhaberin des Modegeschäfts Moosbrugger, hat eine einfache Erklärung parat: „Zwei Faktoren spielen eine große Rolle. Standort und Klientel.“ Hildegard Bayerschmidt, Inhaberin der gleichnamigen Parfümerie in der Seestraße, ist mit ihrem Kundenstamm durchaus zufrieden. Warum der Einzelhandel in Rottach so stabil läuft, kann sie sich durchaus gut erklären:

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Ich habe den Eindruck, dass die Rottacher eine gute Beratung und einen besonderen Service noch wirklich zu schätzen wissen und ihren Einzelhandel am Ort unterstützen wollen.

Außerdem leisteten die Hotels hervorragende Vermittlungsarbeit und bescherten den Geschäften eine Menge Kundschaft. Karin Büttner, Inhaberin des Herrenmodegeschäfts Ursula Meyer, fasst aus ihrer Sicht die wichtigsten Kriterien zusammen: „Ein erfolgreicher Einzelhandel lebt in Symbiose mit einer ansprechenden Lage, einer guten Gastronomie und einer entsprechenden Hotellerie.“

Rottach bietet seinen Gästen ein komplettes Wohlfühlpaket.

Nach erstklassiger Gastronomie oder Fünf-Sterne-Hotels muss man in Rottach nicht lange suchen. Außerdem lade die Seestraße mit ausreichendem Parkplatzangebot und Verkehrsberuhigung zum Schaufensterbummeln perfekt ein. Selbst die Nördliche Hauptstraße mit ihrer Mischung aus renommierten Restaurants und Boutiquen wird dann als Erweiterung angenommen.

Hoffnung auf Feriengäste

Wichtiges Zugpferd sind dabei seit einigen Jahren auch die Touristen aus dem arabischen Raum. Rund die Hälfte der Kunden kämen aus dem Ausland, so Bayerschmidt: „Das Klientel ist sehr ausgeglichen. Ich würde schätzen, jeweils etwa 50 Prozent.“

Der Kundenstamm von Ursula Meyer besteht dagegen hauptsächlich aus auswärtigen Gästen. „Wir haben viele Stammkunden und internationale Kunden, die unsere hochwertigen Qualitäten, ausgesuchten Kollektionen sowie unseren Service schätzen“, erklärt Büttner.

In den Nachbargemeinden kann man nur neidisch auf die Rottacher Verhältnisse schauen. Die Münchner Straße in Wiessee ist eine vom Durchgangsverkehr geplagte Bundesstraße. Die wenigen Geschäfte dort kämpfen um die rare Laufkundschaft.

Obwohl so kreative und innovative Läden wie „Heimatschön“ einen guten Start hingelegt haben, sind sie auch nicht immer glücklich: „Der Ort Bad Wiessee ist einfach nicht so attraktiv“, erklärt Inhaberin Uli Höfle. „In Rottach gibt es viel interessantere und vielfältigere Geschäfte als hier. Die Miete ist dort natürlich auch zwei- bis dreimal so hoch wie hier in Wiessee.“ Mit ihrem Umsatz ist Höfle derzeit nicht zufrieden.

Das Ostergeschäft war relativ gut. Aber sobald die Ferienzeit vorbei ist, geht das Geschäft in den Keller.

Sie hofft auf die Sommermonate Juni und Juli, dann läuft das Geschäft erfahrungsgemäß wieder besser, wenn die Feriengäste kommen.

Die Adrian-Stoop-Straße wäre nahezu ideal für eine eigene „Meile“ mit Seestraßen-Flair. Aber bis dieses Projekt verwirklicht wird, müssen in Wiessee noch einige Dinge bewegt und Streitereien beigelegt werden. Derweil verdient Rottach das Geld, das anderswo vermutlich fehlt.

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