Rottacher Freiherr darf jetzt doch bauen

Vor einem Monat scheiterte Freiherr Louis Ferdinand von Feilitsch noch mit seinen Plänen für einen Wintergarten. Jetzt hat er sich für einen Anbau entschieden. Der Ortsplanungsausschuss war sich einig.

Ein Anbau für dieses Haus wurde nun genehmigt

Sein Nachbar Thomas Höss vom Seehotel und Restaurant Malerwinkel hat einen, also glaubte der Freiherr, dass die Gemeinde auch ihm einen Wintergarten zugestehen würde. Doch bei einer Ortsbesichtigung kamen Gemeinderäte und Bauamtsleiterin Christine Obermüller zu dem Entschluss, dass der Wintergarten über die gesamte Hausbreite zu groß geraten sei.

Obermüller meinte im Februar, „wenn er kleiner ausfällt, hätte ich keine Bedenken“. Sie befürchtete Präzedenzfälle für Rottach-Egern. Erschwerend kam hinzu, dass auch eine Nutzungsänderung beantragt wurde. Der Freiherr wollte aus dem ehemaligen Beherbergungsbetrieb eine Privatwohnung machen – mit drei Gästezimmern samt Bädern im Obergeschoß zur Dauervermietung. Dies ging mit einer Gegenstimme der Mehrheit damals gegen den Strich.

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Gleiches Recht für alle an der Überfahrt

Doch in den vier Wochen seitdem blieb der Rottacher Architekt des Freiherrn nicht untätig. Nun legte Fritz Mayer neue Pläne vor. Diesmal mit einem Anbau statt des Wintergartens und aus den drei Gästezimmern sollen nun Ferienwohnungen werden. „Wir hatten im vergangenen Monat noch die gewerbliche Nutzung des Gebäudes angezweifelt. Jetzt aber hat der Bauherr seine Pläne modifiziert“, so Bürgermeister Christian Köck (CSU). Zum einen sei nun der Vorbau „weitaus gefälliger, deshalb ist es für mich machbar“. Zwar werde das Gebäude dadurch länger, aber nach vorne sei noch genügend Platz. Zum anderen würden aus den Gästezimmern nun Ferienwohnungen im Hauptgebäude, dies sei auch im Sinne der Gemeinde.

Da mit dem Anbau die Baugrenzen im Bebauungsplangebiet überschritten werden, müsste man genauso verfahren, wie mit dem Nachbarn Höß. Der hatte mit seinem vergrößerten Wintergarten auch die Baulinie in der Egerner Bucht überschritten. Doch der Gemeinderat drückte ein Auge zu, weil es sich um einen Traditionsbetrieb eines einheimischen Gastornomen handele, der immer mit offenen Karten gespielt habe, was seine Pläne betreffe, lobte Köck Anfang des Jahres. Die Vergrößerung der Terrasse sei mit dem Wintergarten „gefälliger“ geworden, so Köck.

Dies räumte man nun auch seinem Nachbarn ein, dem Freiherrn. „Ich war anfangs strikt gegen den Wintergarten, aber der Anbau passt zum Haus. Er ist architektonisch sauber gegliedert“, befand Josef Lang (CSU). So sahen es offenbar alle im Ortsplanungsausschuss. Einstimmig wurde der Anbau an das Wohnhaus genehmigt.

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