Rottacher Krater sorgt für Ärger

Im Oktober letzten Jahres sackte die Lindenstraße in Rottach-Egern ab. Bei seinem Rückblick auf der gestrigen Bürgerversammlung kritisierte Bürgermeister Christian Köck in diesem Zusammenhang Landrat Wolfgang Rzehak: „Ich darf mir diesen Seitenhieb erlauben“.

Die 2016 abgesackte Lindenstraße in Rottach kam bei der Bürgerversammlung erneut zur Sprache.

Der 11. Oktober 2016 ging in die Geschichtsbücher der Gemeinde Rottach-Egern ein. An diesem Abend sackte die Fahrbahn der Lindenstraße beim DM-Markt ab. Es entstand ein Krater mit einem Durchmesser von 20 Metern – der Schaden geht in die Millionenhöhe.

Die Erdwärmebohrung für einen angrenzenden Neubau stieß damals laut einem Experten-Gutachten auf eine sogenannte Karsthöhle – ein mit Wasser gefüllter Hohlraum. Durch die Bohrung konnte der Druck entweichen und der gesamte Bereich sackte in sich zusammen. Noch Tage danach rieselte weiterhin Kies und Schutt nach, sodass die Oberfläche nicht zur Ruhe kam. Erst rund zwei Monate später konnte die Lindenstraße wieder provisorisch befahrbar gemacht werden.

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Bei seinem Jahresrückblick auf der gestrigen Bürgerversammlung zog Christian Köck (CSU) nochmals ein Resümee über den ‘Rottacher Krater’. „Das Gutachten, das damals erstellt wurde, wird derzeit nochmals überprüft“, erklärte er. Noch immer ist nicht klar, wer genau die Schuld an diesem Ereignis trägt. „Das müssen die Gerichte entscheiden.“

„Wir haben nichts verbrochen“

Die provisorische Fahrbahn wird derweil noch einige Monate bestehen bleiben. Denn laut Köck rieten Experten,„mit der Komplettwiederherstellung der Straße noch bis Herbst zu warten,“ da noch immer kleinere Absackungen möglich seien. „Wenn wir die Straße jetzt wieder komplett erneuern und die Oberfläche dann wieder absackt, beißen wir uns hinterher in den Allerwertesten.“

Doch noch immer hat die Gemeinde an diesem Ereignis zu knabbern: „Wir haben nichts verbrochen, uns wurde das Ausmaß dieser Geothermie-Bohrung nicht mal angekündigt.“ Dennoch müsse Rottach das Ganze jetzt ausbaden und in Vorkasse gehen. „Das hat uns mit einem Schlag erwischt“, so der Bürgermeister.

Und in diesem Zusammenhang darf ich mir nun auch einen kleinen Seitenhieb Richtung Miesbach erlauben. Ich hätte mich einfach über einen Anruf, einen Besuch vor Ort oder ein Hilfeangebot seitens des Landrats Wolfgang Rzehak gewünscht. Jedoch kam nichts dergleichen – das hat mich geärgert.

Köck sei insgesamt jedoch froh, dass ‘nur’ ein erheblicher Sachschaden entstand und niemandem etwas passiert ist. „Sowas wünsche ich keiner unserer Nachbargemeinden.“

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