Rottacher Seeperle wird 2017 abgerissen

Über 20 Jahre stand die alte Seeperle an der Rottacher Seestraße leer. Nun gibt es erstmals konkrete Planungen für deren Abriss und den Neubau eines Suitenhotels im Fünf-Sterne Bereich.

Die Seeperle in Rottach-Egern wird abgerissen.
Die Seeperle in Rottach-Egern wird abgerissen.

Wie heute Nachmittag im Ortsplanungsausschuss der Gemeinde Rottach-Egern bekannt wurde, soll der Abbruch der betagten Seeperle im Herbst nächsten Jahres erfolgen. Damit wird Platz für ein ehrgeiziges Großprojekt von Rainer Leidecker und Ernst Tengelmann, das sich in kleinen Schritten zwei Jahre hinzog. Nun steht die Planung für ein Suitenhotel mit 47 Zimmern und 102 Betten in der Premium-Lage Rottach-Egerns.

Der von Leidecker auf etwa 25 Millionen Euro taxierte Komplex umfasst ein Almhausgasthaus zur Seestraße, einen Wellnessbereich mit Schwimmbad im Untergeschoß. Dort angesiedelt seien auch Technik- und Lagerräumen, sowie eine Tiefgarage mit etwa 88 Stellplätzen, die noch um 1,10 Meter tiefer entstehen soll. Weitere Parkplätze sollen oberirdisch entstehen. In den Arkaden des Hotels sollen auch drei Läden Platz finden.

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Zu lange in der Warteschleife

Leidecker und Tengelmann entwickeln das Hotel für ihre „Projektgesellschaft Seestraße 19-21“, der inzwischen auch das Grundstück gehört, wie Ernst Tengelmann der Tegernseer Stimme bestätigt. “Mitte August ging es vom Vorbesitzer Dr. Andreas Greither auf unsere Gesellschaft über“. Nun brauchen die beiden Projektentwickler aber noch einen Investor und einen künftigen Betreiber. Bei der Suche nach dem Geldgeber gebe es „mehrere ernsthafte Interessenten“, so Tengelmann.

Andere Hinweise aus dem Rathaus deuten darauf hin, dass inzwischen die ausstehenden Unterschriften mit dem Investor getätigt seien. Mit ihm sei auch die ausschließliche Nutzung als Hotel festgezurrt worden. Seit langem hofft die Gemeinde, so auch heute die Meinung am Ratstisch, dass gegenüber dem „Schmuckstück“ am See, dem Kurgarten, möglichst bald etwas passiert. Für viele war die Seeperle schon zu lange in der Warteschleife. „Jetzt passiert was Gutes, damit der Schandfleck endlich wegkommt“, sagte Vizebürgermeister Josef Lang (CSU), der die Sitzung in Vertretung von Christian Köck leitete. Deshalb war der Hotelbau auch kein großes Thema mehr im Ortplanungsausschuss, der die Baupläne einstimmig befürwortete.

Keine Kooperation von Almdorf und Rottacher Suitenhotel

Bleibt neben der Suche nach einem Investor noch eine weitere Personalie: der künftige Betreiber. Auch hier bestehe Hoffnung, denn hier sei man mit Interessierten ernsthaft im Gespräch, erklärt Tengelmann. Mehr nicht. Nicht mehr aktuell ist offenbar eine Kooperation des Rottacher Hotels mit dem Almdorf in Tegernsee, das ebenfalls von Leidecker geplant wird. Hier sei der letzte Stand, dass Kaltenbrunn-Wirt Michael Käfer als Pächter einer Hotelanlage mit sieben Hütten und insgesamt 76 Betten immer noch gut im Rennen sei. Tengelmann spricht von zwei „heißen Bewerbern“.

Bekommt Käfer den Zuschlag, sollten die Almdorf-Gäste dann auch in Kaltenbrunn speisen. Das letzte Wort aber hat hier Christian Berghammer, dem das Areal für das künftige Almdorf gehört. Den Grund vergibt der Tegernseer nur im Erbbaurecht. Hier soll laut Tengelmann aber Ende des Jahres alles unter Dach und Fach sein.

2008 erwarb der Tegernseer Unternehmer Andreas Greither (Hotel Westerhof und Stieler-Haus) den Gebäudekomplex von einem Nürnberger Teppichhändler. Der Hotelier arrangierte sich mit Rainer Leidecker zu einem Neubau der Seeperle. Im Juli 2012 gründete unter anderem Leidecker dafür eigens die „Projektgesellschaft Seestr. 19-21 Rottach-Egern GmbH & Co. KG“.

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