Rzehak will Tacheles reden

Nach der Kritik der Bayerischen Eisenbahngesellschaft, die BOB sei das unpünktlichste Verkehrsunternehmen Bayerns, ist nun der Kreistag dran: BOB-Chef Bernd Rosenbusch wurde zur nächsten Sitzung geladen. Landrat Wolfgang Rzehak will „Tacheles reden.“

Landrat Wolfgang Rzehak will Tacheles reden.

Erst vergangene Woche übte die Bayerische Eisenbahngesellschaft Kritik an der BOB. Sie prangerte die Betriebsqualität und vor allem die Pünktlichkeit an. „Mit einer durchschnittlichen Pünktlichkeit von 76,8 Prozent hatte die BOB im Januar den mit Abstand schlechtesten Wert aller bayerischen Verkehrsunternehmen erreicht“, hieß es damals. Die BOB-Geschäftsführung wurde daher zu einem Krisentreffen geladen, um neue Maßnahmen zur Verbesserung zu definieren.

Nun gab es allerdings auch Kritik im Kreistag, wie der Merkur berichtet. Diesmal ging es vor allem um die zu langsam fortschreitende Elektrifizierung der BOB. Landrat Wolfgang Rzehak (Grüne) bekräftigte in der Sitzung am Mittwoch, dass man mittelfristig nicht um eine Elektrifizierung der Bahnstrecke im Oberland nicht umhinkommen werde.

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Ziel: 30-Minuten-Takt

Grund für den Gesprächsbedarf war eine Wortmeldung von Paul Fertl (SPD) im Kreisausschuss. Fertl hatte anhand des Beispiels von überfüllten Kurzzügen am Wochenende das „fehlende Maß an der notwendigen Flexibilität“ der BOB geklagt und gefordert, den Geschäftsführer Bernd Rosenbusch in den Kreistag einzuladen. Wie Rzehak berichtete, soll das bereits geschehen sein. Rosenbusch werde an der kommenden Sitzung, am 19. Juli, teilnehmen.

Unabhängig davon sei man außerdem bezüglich des Schienenverkehrs im Oberland im Gespräch. Das nächste Treffen mit Vertretern von BOB, Eisenbahngesellschaft, Innenministerium, Abgeordneten und Vertretern aus dem Landkreis sollte eigentlich noch vor der Sommerpause stattfinden, wurde aus terminlichen Gründen aber auf Herbst verschoben. Rzehak kündigte an:

Da werden wir auch Tacheles reden.

Vordringliches Ziel seien der 30-Minuten-Takt und in seinen Augen eben die Elektrifizierung. „Versuche mit anderen Antriebsformen bringen uns nicht weiter“, so Rzehak. Eine dieser alternativen Antriebsformen ist der Wasserstoff. Am Wirtschaftsministerium läuft derzeit eine Machbarkeitsstudie, inwieweit die sogenannte LOHC-Technologie, also die sichere Speicherung des Gases, bei Zügen zum Einsatz kommen könnte. Mit Ergebnissen sei laut Merkur im Laufe des Sommers zu rechnen.

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