Rzehak will Turnhallen frei bekommen

Die Unterbringungssituation für Asylbewerber im Landkreis ist weiter angespannt. Dennoch stellt Landrat Rzehak klar, dass die Turnhallen so schnell wie möglich wieder zur Verfügung stehen sollen. Dafür müssen aber die geplanten Traglufthallen in Holzkirchen und Rottach-Egern schneller vorangetrieben werden.

Das Landratsamt sucht weiter nach Unterkünften für Asylbewerber.
Das Landratsamt sucht weiter nach Unterkünften für Asylbewerber. / Quelle: LRA, Birger Nemitz

Der Bedarf an neuem Wohnraum für Asylbewerber im Landkreis ist weiterhin groß. Obwohl der Landkreis wie berichtet aktuell einen gewissen Puffer aufweisen kann, ist die Nachfrage ungebrochen. So hat die Regierung von Oberbayern gerade erst die wöchentliche Zuteilung von 29 auf 33 Asylbewerber für den Landkreis erhöht.

„Die Zuteilung bedeutet zwar eine Steigerung“, sagt Landrat Wolfgang Rzehak, „aber diese Erhöhung fällt deutlich niedriger aus, als befürchtet.“ Allerdings wird es auch über Weihnachten keine Ruhepause von dem Zustrom geben. Das hat die Regierung bereits angekündigt, um weiter handlungsfähig zu bleiben.

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Freie Turnhallen erklärte Ziel

Daher richtet Rzehak heute einen Appell an die Bürger und Unternehmen im Landkreis: „Bitte nehmen Sie Kontakt zum Landratsamt auf und melden nutzbaren Wohnraum.“ Auf diese Weise soll auch verhindert werden, dass die Turnhallen im Landkreis weiter als Unterkünfte eingesetzt werden müssen. Das sei erklärtes politisches Ziel. Dazu Rzehak:

Wir wissen, dass eine Belegung von Turnhallen für niemanden Vorteile bringt, daher wollen wir auch keine Hallen mehr belegen und die schon belegten so schnell wie möglich wieder dem Schulsport oder dem Vereinssport zur Verfügung stellen.

Dafür sollen nun auch die geplanten Traglufthallen in Holzkirchen und Rottach schneller realisiert werden. Per dringlicher Anordnung wurde nun beschlossen, dass künftig das Landratsamt selbst Bauvorhaben für Asylbewerber mit einem Volumen unter drei Millionen Euro abwickeln kann. Dies war bisher höheren Behörden vorbehalten und hat den Ablauf verlangsamt.

Wie das Landratsamt mitteilt, hat bereits zwei Tage nach dem Antrag das Innenministerium die Befugnis erteilt, wonach die Miesbacher Behörde die Vorhaben in eigener Regie umsetzen kann. Morgen soll auch der Kreisausschuss darüber in Kenntnis gesetzt werden. In Miesbach erhofft man sich durch die neuen Befugnisse, die Traglufthallen schneller einsatzbereit machen zu können. Höhere Kosten entstehen der Behörde dadurch aber nicht.

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