Saunabesuche im Tal werden teurer

Schlechte Nachrichten für alle Saunaliebhaber. Auch im Tegernseer Tal müssen die Saunagänger künftig tiefer in die Tasche greifen. Schuld ist eine Gesetzesänderung. Bei den Betreibern im Tal stößt das auf Unverständnis.

Statt bislang 7 Prozent gilt auf Saunabesuche künftig eine Mehrwertsteuer von 19 Prozent. Auch Preise im Tal werden teurer
Saunagänger im Tal müssen künftig in den meisten Fällen tiefer in die Tasche greifen.

Ebenso wie Hotelgäste kommen auch Saunagänger bislang in den Genuss einer vergünstigten Mehrwertsteuer von nur sieben Prozent. Für Saunabesucher ist es damit im kommenden Jahr allerdings vorbei. Ab 1. Juli 2015 müssen Badbetreiber die volle Mehrwertsteuer von 19 Prozent an das Finanzamt abführen.

Das haben die Finanzministerien von Bund und Ländern beschlossen. Ursprünglich sollte die Umstellung schon zum 1. Januar in Kraft treten, wurde mittlerweile jedoch auf Mitte des Jahres verschoben.

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Kruschwitz: Erhöhung nicht nachvollziehbar

Die Saunabetreiber im Tegernseer Tal reagieren mit Unverständnis auf die neue Vorgabe. „Ich kann nicht nachvollziehen, weshalb die Besucher für eine Gesundheitsleistung wie den Saunagang künftig 19 Prozent Mehrwertsteuer zahlen, für einen Hotelaufenthalt aber weiterhin sieben Prozent“, betont der Geschäftsführer der „monte mare Seesauna“ in Tegernsee, Dr. Norbert Kruschwitz.

Damit steigt die Steuerlast des Betriebs um 143 Prozent. Von dieser enormen Belastungssteigerung müsse man leider auch einen Teil an die Gäste weitergeben. Man wolle die Mehrbelastung aber so verträglich wie möglich gestalten, erklärt monte mare in einer aktuellen Mitteilung an alle Gäste.

Bereits zum 1. Dezember haben die Verantwortlichen daher das Tarifsystem geändert und flexibler gestaltet. Während der Preis für den Frühtarif von bislang 14 auf nun 16 Euro deutlich angestiegen ist, sind die Gebühren für die Zwei- und die Fünf-Stundenkarte gleich geblieben. Der Aufenthalt für drei Stunden ist sogar günstiger geworden. Eine weitere Erhöhung ist laut Geschäftsführer Norbert Kruschwitz auch mit der im Juli in Kraft tretenden Erhöhung der Mehrwertsteuer nicht geplant. Hier der Überblick über das neue Tarifsystem.

Auch Bade Park muss reagieren

Auch im Wiesseer Bade Park werden die Besucher im kommenden Jahr tiefer in die Tasche greifen müssen. Um das hohe jährliche Defizit von rund 800.000 Euro teilweise auffangen zu können, hatten die Verantwortlichen schon im Dezember 2013 die Preise um fast 30 Prozent angehoben.

Durch die Entscheidung des Finanzministeriums, die Mehrwertsteuer für die Betriebe auf 19 Prozent zu erhöhen, wird es die Kunden im kommenden Jahr nun erneut treffen. „Wir müssen einen Teil dieser Kosten an die Kunden weitergeben. Wir wollen jedoch einen verträglichen Mittelweg finden“, erklärt der Geschäftsleiter der Gemeinde Bad Wiessee, Michael Herrmann. Anfang des Jahres wollen die Verantwortlichen entscheiden, wie die neuen Tarife im Bade Park aussehen werden.

Werden Sauna- und Badebereich getrennt?

Problem ist erneut die Tatsache, dass es im Wiesseer Bade Park keine unterschiedlichen Tarife für Sauna- und Badegäste gibt. Man müsse achtgeben, dass die Besucher, die nur zum Baden gehen möchten, hier nicht zu stark benachteiligt werden, weiß Herrmann. Auch die Trennung beider Bereiche könnte so wieder in den Fokus rücken.

Technisch ist das ohne Weiteres möglich. Das wäre für die Gemeinde jedoch mit neuen Kosten verbunden. Drehkreuze und ein neues Kassensystem würden laut Schätzungen der Gemeinde mit rund 70.000 Euro zu Buche schlagen.

Wie die Besucher auf eine erneute Preiserhöhung reagieren werden, bleibt abzuwarten. Nach Berechnungen des Deutschen Sauna-Bundes wird es in den öffentlichen Saunabädern deshalb zu erheblichen Besucherrückgängen kommen. „Allein die Zahl der wöchentlichen Saunabesucher wird um etwa zehn Prozent abnehmen“, befürchtet Rolf-Andreas Pieper, Geschäftsführer des Deutschen Sauna-Bundes.

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