Wie bereits 2013 ließ auch in diesem Jahr der erste Polizeieinsatz nicht lange auf sich warten. Schon in der zweiten Woche, am 8. Januar 2014, kam es zu einem brutalen Raubüberfall in der Dr.-Scheid-Straße in Rottach-Egern.
Die beiden Täter überfielen ein älteres Ehepaar, schlugen den Mann brutal zusammen und ließen die Opfer gefesselt zurück. Mit ihrer Beute im Wert von mehr als 1,3 Millionen Euro flüchteten die Männer und sorgten bei der Bevölkerung für großes Unbehagen.
Erleichterung und Gewissheit nach acht Monaten
Im Oktober, nach acht Monaten intensiver Ermittlungsarbeit, konnte die Kriminalpolizei Miesbach zusammen mit der Polizeiinspektion Bad Wiessee Klarheit schaffen. Die beiden mutmaßlichen Täter aus Lünen in NRW sind gefasst. Doch das war nicht alles.
Drei Wochen nach der Festnahme der beiden Männer konnte noch ein dritter Tatverdächtiger gefasst werden.
Aufgrund der kriminaltechnischen Untersuchungsergebnisse geriet der 41-jährige Bruder ins Visier der Ermittler. Durch entscheidende Hinweise der Rechtsmedizin in München konnte der Mann in Russland gefasst werden. Die Kripo gab Ende Oktober alle Details zum Raubüberfall in einer Pressekonferenz bekannt.
Polizei zieht positive Bilanz
Zu diesen Fahndungserfolgen gibt es aber auch weitere erfreuliche Nachrichten: so sind im Vergleich zu 2013 die talweiten Einbruchszahlen zurückgegangen. Die Zahl der Wohnungseinbrüche sank beispielsweise im Vergleich zum Vorjahr sogar um 40 Prozent. Auch bei den Einbrüchen in Geschäfte zieht die Polizei ein positives Fazit. 2013 sorgten 21 Einbrüche für Aufsehen, dieses Jahr lediglich sieben. Doch trotz der erhöhten Sicherheit im Tal bleiben manche Fälle bisher ungeklärt.
Einer dieser Vorfälle ereignete sich im Mai in der Gmunder Agip-Tankstelle. In der Nacht auf Ostermontag waren Unbekannte durch eine Dachluke in die Tankstelle eingedrungen. Nach einer Stunde hatten die Täter den Safe aufgebrochen und waren dann mit ihrer Beute geflohen.
Wegen unbrauchbarer Vidoeaufzeichnungen tappt die Polizei bis heute im Dunkeln. Wie viele Täter an dem Einbruch beteiligt waren, ist ebenfalls unklar. Zeugenaussagen wie auch eindeutige Spuren fehlen. Der Fall bleibt bis heute ungeklärt.
Bei einem weiteren Vorfall konnte ein aufmerksamer Anwohner im August schlimmere Überfälle verhindern. Er beobachtete die mutmaßlichen Täter, als diese ihr Auto in der Rottacher Seestraße abstellten. Dem Anwohner erschien das Verhalten der Männer verdächtig und er alarmierte die Polizei.
Im Nachhinein stellte die Polizeiinspektion Bad Wiessee fest, dass die Täter zuvor bereits in ein Bürogebäude eingedrungen waren und eine Spiegelreflexkamera mitgenommen hatten. Außerdem versuchten sie, gewaltsam in ein Modegeschäft einzudringen. Da sich die Verdächtigen gestört fühlten, flüchteten die drei Täter zu Fuß. Ihre Identität konnte jedoch bis heute nicht aufgeklärt werden.
Mysteriöser Tod einer Taucherin
Und auch der ungeklärte Fall einer Taucherin Anfang September lässt bis dato viele Fragen offen. Die 34-jährige Frau war bei einem Routine-Tauchgang ums Leben gekommen. Seitdem versucht die Kriminalpolizei Miesbach, die vielen Rätsel um den Unglücksfall zu lösen.
Die Gerichtsmedizin sollte Aufschluss über die Todesursache geben. Laut Untersuchungen der Experten ist die Frau ertrunken. Nachdem die Polizei alle Zeugen und Beteiligten befragt hatte, wurde die Untersuchung der Tauchausrüstung angeordnet. Hierfür wird die komplette Ausrüstung von Experten überprüft. Die Untersuchungen werden sich allerdings bis ins neue Jahr hinein ziehen. Ergebnisse erwartet die Polizei dann im Frühjahr 2015.
Wie sich die Kriminalität rund um den Tegernsee im nächsten Jahr entwickeln wird, ist derzeit schwer abzuschätzen. So erklären die leitenden Beamten, dass im Moment die erhöhte Polizeipräsenz Wirkung zeige. Doch vielleicht überlegen sich die Kriminellen 2015 schon wieder neue Tricks. Besonders vor der Cyber-Kriminalität im Internet warnen die Behörden in letzter Zeit vermehrt. Und dafür muss auch kein Krimineller ins so beschauliche Tegernseer Tal kommen.
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