“Schee is wos anders”

Mehrere Mercedes-Fahnen und Schilder zieren das Gelände rund um das AVG-Gebäude in Gmund. Ein Grund für viele Diskussionen und die ein oder andere Verhandlung. Denn der Gemeinde sind die Werbemaßnahmen eigentlich zu viel.

Die AVG GmbH hat weitere Werbeanlagen beantragt

Die großen Werbeanlagen rund um das Autohaus Lechner und die vor zwei Jahren neuerrichtete Mercedes-Ausstellungshalle der Firma AVG in Gmund sind nicht zu übersehen. Vor einigen Monaten beantragte die AVG Auto-Vertrieb-GmbH noch weitere drei Fahnen, eine Smart-Werbepylone und eine Mercedes-Benz-Vitrine.

Grundsätzlich, so Gmunds Bürgermeister Alfons Besel bei einer Sitzung des Ortsplanungsausschusses im September, habe man nichts gegen solche Werbemaßnahmen: „Unserer Auffassung nach ist Werbung dann ortsverträglich, wenn sie möglichst nah am Gebäude liegt. Die Fahnen erfüllen das, aber die anderen beiden Werbeanlagen sind ein ganzes Stück weit weg.“ Die Verwaltung schlug deshalb damals vor, nur die Fahnen zu genehmigen. Doch die anderen Ausschussmitglieder sahen das nicht ganz so großzügig.

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“Beginn einer optischen Vermüllung”

So erklärte zum Beispiel Josef Stecher (FWG): „Ich stelle mir die Frage, warum es nicht gleich zu Beginn ein Gesamtkonzept gab.“ Für ihn sei Werbung grundsätzlich ja möglich, doch die ausufernde Art mache ihm Sorgen: „Die Werbeanlagen haben teilweise einen Abstand von 500 Metern.“ Was zu viel ist, ist zu viel – betonte auch Georg Rabl (FWG), der dazu drastische Worte fand:

Das ist der Beginn einer optischen Vermüllung. Wir wollten nie so ein Gewerbegebiet wie in den großen Städten, wo eine Werbeanlage nach der anderen kommt.

Eine Meinung, die Rabl trotz eines aktuellen Kompromissvorschlages der AVG-Betreiber, auch bei der gestrigen Sitzung beibehielt. So erklärte der Gmunder Vize-Bürgermeister, dass er die Werbemaßnahmen schon beim letzten Mal ziemlich kritisch gesehen habe. “Da hat sich zu wenig geändert, und daher kann ich der vorgelegten Planung nicht zustimmen.”

Die Ausstellungshalle

Der von Besel vorgestellte Kompromiss sieht vor, dass die AVG auf die Mercedes-Vitrine komplett verzichtet und die Smart-Pylone näher ans Gebäude rückt. Der Mercedes-Stern soll dagegen bleiben und die Fahnen wie geplant aufgestellt werden. Der Bürgermeister erklärte, man habe mit den Betreibern in den letzten Wochen intensive Gespräche geführt. AVG sei allerdings daran gebunden, so Besel, die werblichen Vorgaben von Mercedes-Benz zu erfüllen.

Für Christine Zierer einerseits nachvollziehbar. “Die müssen auch Werbung machen”, so die FWG-Gemeinderätin, die allerdings klarstellte: “Schee is wos anders”. Am Ende wurde der Kompromiss mit zwei Gegenstimmen angenommen.

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