Während in anderen Teilen Deutschlands die groß dimensionierten Glasfaser-Verteiler-Kästen bei betroffenen Anwohnern auf Kritik stoßen, steht dies Rottach-Egern womöglich noch bevor. Denn von den bestehenden 41 grauen Verteilerkästen werden im Ortsgebiet 26 erneuert.
Diese sind einige Nummern größer: bis zu drei Metern breit und 1,20 Meter hoch. Dies erklärte Vize-Bürgermeister Josef Lang (CSU) auf der letzten Gemeinderatssitzung am Dienstagabend. Diese Kästen seien notwendig, damit Rottach ein schnelleres Internet bekomme. Lang warb für die anstehenden Grabungsarbeiten:
Damit wäre Rottach auch in Bereichen bis ins Gewerbegebiet gut versorgt, wo es bislang noch hapert.
Die Kabelschächte würden dann schon mal bis zu vier Wochen aus technischen Gründen offen bleiben müssen. Für manche Anwohner könne dies „schon zur Belastung werden, für den einen mehr, für den anderen weniger“. Dafür müssten auch neue Straßen wieder aufgerissen werden. Großen Spielraum für einen veränderten Standort aber habe die Telekom nicht, da von diesen Verteilern viele Hausanschlüsse abgingen.
Das Unternehmen spricht auf Anfrage bei den Kabelverzweigern inzwischen von Multifunktionsgehäusen (MFG). Jedes davon würde etwa 70.000 Euro kosten. Im Innern befinde sich Hightech auf engstem Raum: Stromzufuhr, Belüftung, Steckplätze, Signalverteiler und ein Alarmsystem. “Die Technik ist natürlich gesichert”, so die Telekom. Der Standort könne nicht frei gewählt werden. Je näher er am Kunden sei, desto höher seine Geschwindigkeit.
„Schönheitsoperation“
Thomas Tomaschek (Grüne) störte sich an der Größe der Verteilerkästen: „Wenn die drei Meter breit werden, ist das Wahnsinn“. Bei ihm stehe so ein alter Kasten zwischen zwei Einfahrten, ein größerer hätte da gar keinen Platz.
Das ist ja auch ohne Ende schiach.
Das werde sich nicht ändern lassen, so Lang, „die Technik muss eben sein“. Die Gemeinde wolle aber darauf achten, dass die Aufstellung „einigermaßen gefällig“ erfolge. Tomaschek sieht schon einen „Katzenjammer“ kommen, wenn überall mit diesen Kästen aufgerüstet werde.
Lang sicherte zu, dass bei deren Platzierung die Gemeinde ein Auge darauf habe. An prägenden Stellen könne man die Kästen ja auch verschönern. Wie wäre es im Sommer mit Geranienkästen, machten Frotzeleien die Runde. Eine „Schönheitsoperation“ sei möglich, so Lang, „aber das ist dann unser Problem“.
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