Der Wirt bleibt der Alte

Seit Donnerstag hat die Tegernseer Schlossbrennerei einen neuen Betreiber, den Österreicher Karl Klaus Nötzberger. Und dieser betätigte exklusiv gegenüber der Tegernseer Stimme, dass der alte Wirt auch der neue sein wird.

Die Schlossbrennerei hat einen neuen Pächter - der Wirt Guido Stocker bleibt.
Die Schlossbrennerei hat einen neuen Pächter – der Wirt Guido Stocker bleibt.

Die Tegernseer Schlossbrennerei war Anfang Juni und damit drei Jahre nach der Wiedereröffnung in die Zahlungsunfähigkeit gegenüber den Gläubigern, meist Lieferanten, geschlittert. Das Amtsgericht Wolfratshausen bestellte am 1. Juni die Rechtsanwältin Anke Keller als Insolvenzverwalterin. Noch im gleichen Monat konnte sie aber auf der Gesellschafterversammlung einen neuen Pächter präsentieren: Karl Klaus Nötzberger aus Niederösterreich.

Für seine cook & smile UG unterzeichnete er als deren Geschäftsführer am gestrigen Donnerstag den Vertrag mit der Herzoglichen Brauerei als Betreiber der Schlossbrennerei. „An ihr habe ich Interesse, weil ich schon verschiedene Lokale eingerichtet habe und es auch einen gewissen familiären Bezug zum Tegernsee gibt. Herr Stocker ist nun mein Wirt. Er ist mit seiner Ausbildung in Münchner Lokalen fachlich kompetent“, preist Nötzberger seinen neuen Mitarbeiter, der gleichzeitig sein Schwager ist.

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„Künftig schlanker aufgestellt“

Stocker hatte vor drei Jahren den Gasthof übernommen. Gepachtet hatte ihn seine Frau Julia Stocker-Nötzberger vom Herzoglichen Brauhaus. „Unser Problem war natürlich, dass uns gleich das Juni-Hochwasser 2013 das Geschäft vermasselte“, meint Stocker rückblickend. Zwar seien die Räume vom Hochwasser verschont geblieben, aber die Gäste blieben dennoch aus. Für einen Betrieb, der sich erst einmal etablieren müsse, „war dies ein schwerer Start“, so Stocker.

Zudem hat man als Konkurrenten nebenan das erfolgreiche Bräustüberl. „Ich bin am Tegernsee tätig und will ihn nicht fluchtartig verlassen“. Der Neustart sei nicht mehr so schwer wie noch vor drei Jahren. Besonderes Augenmerk will Stocker nun auf die Wintermonate richten. „Die habe ich wohl anfangs etwas überschätzt. Hier müssen wir nun schlanker aufgestellt sein. Wir haben auch Fehler gemacht, dessen bin ich mir bewusst“, räumt Stocker ein.

Viel Geduld hätten auch die Gläubiger mit den Wirtepaar gehabt. „Mit denen wollen wir auch weiterhin im Geschäft bleiben“. Das Objekt Schlossbrennerei habe sich nun zum Guten gewandelt. Dies zeige auch der Zuspruch, „den wir weiterhin von unseren einheimischen Gästen bekommen“.

Die Schlossbrennerei erhält weiterhin gutes Feedback - vor allem von einheimischen Gästen.
Die Schlossbrennerei erhält weiterhin Zuspruch – vor allem von einheimischen Gästen.

Veränderungen soll es auch auf der Speisenkarte geben. „Im November sind Enten- und Kaiserschmarrn-Wochen angesagt“, blickt Stocher voraus. Im Dezember gebe es überwiegend Weihnachtsfeiern mit einem Weihnachtsmarkt und bayerischen Schmankerln. Zu Beginn des neuen Jahres würden dann Barbecue-, Fisch- und Pastawochen folgen.

Die Einigung am Donnerstag sei auch deswegen „unter der Prämisse“ zustande gekommen, so Stocker, „dass ich Wirt bleibe“. Die Vergangenheit würde noch von der Insolvenzverwalterin abgewickelt werden. Doch die ist sich sicher, dass „alle Probleme gelöst werden können“. Nötzbergers cook & smile übernehme keine Altlasten, sagt Stocker. Über die neue Entwicklung ist der engagierte Wirt sichtlich erleichtert.

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