Die Nazi-Vergangenheit des Hotel Lederer in Bad Wiessee ist bekannt. Josef Lederer versuchte mit dem Röhm-Putsch den Abriss seines Lebenswerks zu vermeiden. Ernst Röhm war im Juni 1934 zur Kur am Tegernsee im heutigen Hotel Lederer, früher Hanselbauer. Hitler beraumte eine Konferenz an und ließ größtenteils gefälschte Beweise für einen ‘Röhm-Putsch’ sammeln.
Am Morgen des 30. Juni 1934 machte er sich mit einer kleinen Gruppe von SS-Leuten auf den Weg nach Wiessee und überraschte seinen Rivalen in seinem Hotelzimmer. Röhm wurde am nächsten Tag hingerichtet. Der TS-Redaktion wurde nun eine E-Mail zugespielt, in der genau auf diese Vergangenheit angespielt wird. Darin erklärt der Verfasser:
Durch einen falschen Vorwand gelang es Hitler die SA auszuschalten und stattdessen die SS und sich selbst als unangefochtene Machthaber zu stabilisieren. Die Zahl 88 ist auch heute noch unter Neonazis und ewig Gestrigen ein verdeckter Gruß an ihren menschenverachtenden Anführer.
Die Zahlenkombination steht für den achten Buchstaben im Alphabet, also HH – Heil Hitler. Genau diese Zahl und die Abkürzung SS sollen zwei Jahre lang den Eingang der Beachbar Leda & Schwan geziert haben. So heißt es weiter in der Mail: „Sie wurde vor etwa zwei Jahren von den Betreibenden der Beachbar im Garten des mittlerweile abrissreifen Hotels angebracht. Aus Althölzern wurde ein Tor errichtet, als Volute diente ein Balken mit der besagten Inschrift.“
Dazu kommt ein Spiegel in Form einer Sonne, der sich bis vor kurzem über dem Eingangstor befand. „Die schwarze Sonne und das Sonnenzeichen gehören zu den mächtigsten Symbolen der Nazimacht.“ Der Verfasser erklärte in seiner Email: „Beweint wird öffentlich die Blindheit der Tegernseer Bevölkerung, die Jahre lang anscheinend unwissend an dem offensichtlichen Hitlergruß vorbeipromenierten.“
Doch um nicht mehr tatenlos zusehen zu müssen, trafen sich vergangenen Sonntag einige Unbekannte am Hotel und zerstörten das Schild mit den Nazi-Symbolen. Obwohl das Hotel Lederer ohnehin bald abgerissen wird, fühlten sich die “Aktivisten” dazu berufen, den Holzbalken zu zerkratzen. Die vermeintlichen Nazi-Codes am Hotel Lederer gehören nun also der Vergangenheit an.
Wie im übrigen auch die Beachbar Leda & Schwan. Erst Ende Oktober feierten die Betreiber eine große Abschiedsparty. Silvester könnte es auf dem Areal vielleicht nochmal eine Feier geben. Aber dann sollen im neuen Jahr die Abrissbagger anrollen. Auf dem Gelände wird ab 2018 unter anderem ein Luxushotel des Tegernseer Unternehmers Thomas Strüngmann entstehen.
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