Ein Kommentar von Martin Calsow:
Es wäre eigentlich ganz lustig, wenn das Verhalten der CSU-Herren vom Nordufer nicht so traurig amateurhaft wäre. Man ruft zum Dialog mit dem Bürger auf, und will nicht gesehen und gehört werden. Fast ist man versucht, das Fremdwort „Dialog“ an dieser Stelle zu erklären.
Aber die Gründe liegen tiefer. Man fühlt sich nicht adäquat behandelt. Schon lange schweigt Georg von Preysing die Tegernseer Stimme an. Der Gmunder Bürgermeister soll schon uns gegenüber zum Boykott aufgerufen haben. Für die Berichterstattung über Gmund ist es mittlerweile egal. Klar, es ist schöner und erhellender miteinander statt übereinander zu sprechen. Aber wer nicht will, der hat schon.
Und letztlich zeigt es das grundlegende Öffentlichkeitsverständnis in der über Jahrzehnte im Landkreis dominierenden Partei, die Medien nicht als Brücken zu ihren Wählern sieht, sondern bestenfalls als Verlautbarungsorgan, schlimmstenfalls als Brunnenvergifter. Eine alte Regel im Journalismus besagt: Wer schweigt, hat etwas zu verbergen. Will nicht, dass über Dinge, die vielleicht unangenehm sind, gesprochen wird. Scheut den Diskurs, weil man dann nicht durchregieren kann, sondern mit Kompromissen arbeiten muss.
Die Preysings sind dabei kein Einzelfall. Ähnliche Schweigeschmollereien gab es in der Vergangenheit auch bei anderen “Verantwortlichen” im Tegernseer Tal. Die wenigsten sind noch in Amt und Würden.
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