Schönheitskur ohne Luxus

Der Rottacher Max-Josef-Weg führt vom Seeforum entlang über das Warmbad bis zur Kuranlage. Dass der aus Sicht vieler Bürger nicht gerade stattliche Weg ein neues Gesicht bekommen soll, hat der Rottacher Gemeinderat bereits Ende 2013 beschlossen.

Am vergangenen Dienstag ging es dann um die genaue Ausgestaltung. Eine Luxusvariante für zusätzlich 16.000 Euro war den Räten dann aber doch etwas zu übertrieben.

Der Max-Josef-Weg soll neben neuen Fahrradständern auch sonst eine Schönheitskur bekommen
Der Max-Josef-Weg soll schöner werden.

Im Sommer, wenn Jung und Alt ins Rottacher Warmbad, aber auch in die Kuranlage strömen, ist der Max-Josef-Weg besonders hoch frequentiert. Da viele den Weg mit dem Fahrrad zurücklegen, sind die am Anfang des Weges installierten Radständer meist überfüllt. Das soll zukünftig anders werden.

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Am vergangenen Dienstag sprach sich der Gemeinderat nun für eine Lösung mit Bügelhaltern aus, die entlang des 35 Meter langen Stücks, auf dem die Stellplätze vorgesehen sind, künftig Raum für 70 Fahrräder bieten. Dafür werden rund 5.700 Euro fällig.

Lärchenwand anstelle der Hecke

Doch damit nicht genug. Auch die bislang bestehende Hecke soll teilweise verschwinden, um so Platz für die Fahrradständer zu schaffen. Dafür ist ein neuer Sichtschutz zum Warmbad geplant. Verschwindet die Hecke, würde die Liegewiese des Warmbades direkt in den Max-Josef-Weg übergehen. Auch dafür galt es also am Dienstag eine Lösung zu finden.

In Frage kamen entweder eine völlig transparente Glaswand oder eine Mauer aus anthrazitfarbenen Lärchenlamellen, die nur wenig Einblicke ins Warmbad gewähren würde. Die Höhe der Wand sollte über zwei Meter betragen, damit man nicht ohne Weiteres darüber klettern und ins Warmbad einsteigen kann. „Nur Glas fände ich nicht passend“, erklärte Andreas Erlacher (Freie Wähler), der sich, wie auch die Mehrheit des Gemeinderates, für die Lamellen aussprach.

Erlachers Architekturbüro war im vergangenen Jahr mit der Planung zur Umgestaltung des Max-Josef-Weges beauftragt worden. Nun stellte der FWG-Gemeinderat selbst dem Gemeinderat die Möglichkeiten vor. 

Ein Sichtschutz zum See- und Warmbad soll auch in Zukunft noch gegeben sein
Einen Sichtschutz zum See- und Warmbad soll es auch in Zukunft noch geben.

Um auch dem Max-Josef-Weg an sich eine Schönheitskur zu verpassen, wurde im Anschluss an die Lamellen über einen neuen Untergrund abgestimmt. Zur Auswahl standen Pflastersteine oder Teer. Hier stellte sich allerdings die Kostenfrage: während das Teeren nur rund 30.000 Euro kosten würde, schlagen Pflastersteine aus Beton mit 54.000 und aus Granit sogar mit 62.000 Euro zu Buche. 

Der Vorplatz des Seeforums ist bereits mit Granitsteinen gepflastert, alle anderen Rottacher Wege hingegen mit Beton. „Wir haben auf keinem Weg in Rottach ein Granitpflaster, also sollten wir hier nicht damit anfangen“, gab Anastasia Stadler (CSU) zu bedenken. Vor allem in Hinblick auf die Kosten sprach sich schließlich die Mehrheit des Gemeinderates für ein Pflaster aus Beton aus.

Luxusvariante – Ja oder Nein?

Am Ende diskutierte man schließlich über eine Luxusvariante in der Mitte des Weges. Dort soll ein kleiner Platz entstehen, der als optische Unterbrechung fungieren soll. „In diesem Bereich könnten wir eine gradlinige Bank und eine kurze Glasfront aufbauen. Die Frage ist, ob wir diese Stelle als Rastplatz betonen wollen oder nicht“, erklärte Erlacher.

Rund um den kleinen Rastplatz wären dann auch ein Stück Granitpflaster und zwei kleinere Bäume vorgesehen. „Entscheiden wir uns dafür, würde das rund 16.000 Euro kosten“, so Erlacher weiter. Eine Variante, die für die meisten Gemeinderäte indes nicht infrage kam. Bürgermeister Franz Hafner betonte:

Wir sollten darauf verzichten. 100 Meter weiter beginnt der Kurpark, und dort sind mehr als genug Sitzmöglichkeiten.

Und auch sein Stellvertreter Hermann Ulbricht bezeichnete es als „übertrieben, dafür 16.000 Euro auszugeben“. Auch wenn sich der Gemeinderat gegen diese Luxusvariante aussprach, wird der Max-Josef-Weg durch das neue Pflaster, die Lärchenwand und die Fahrradständer wohl bald ein neues Gesicht bekommen.

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