Schritt für Schritt zu mehr Gästebetten

Die Stadt Tegernsee hat seit Jahren mit dem Schwund an Gästebetten zu kämpfen. In den letzten 20 Jahren hat sich die Bettenzahl um rund ein Drittel reduziert. Großprojekte wie das Almdorf, das Aja-Hotel oder der Umbau des Westerhofes sollen hier Abhilfe schaffen.

Auch das Hotel „Das Tegernsee“ wird erweitern. Mit den dortigen Plänen rund um das ehemalige Gschossmann Haus befassten sich die Verantwortlichen im Tegernseer Rathaus nun zum wiederholten Male.

Das Hotel "Das Tegernsee" will seinen Bestand um 36 Betten erweitern.
Das Hotel “Das Tegernsee” will seinen Bestand um 36 Betten erweitern.

Im Mai 2012 hatte sich der Tegernseer Stadtrat grundsätzlich für für eine Erweiterung des Hotels „Das Tegernsee“ ausgesprochen. Der Hotelbetreiber, die Bayern-Versicherung AG, will das Angebot für Gäste ausweiten und flexibler gestalten. Neubauten auf dem Grundstück dürfen dabei nur für “Fremdenverkehrszwecke” genutzt werden, so steht es im Bebauungsplan. Am Montag Abend befasste sich der Tegernseer Bauausschuss mit den Erweiterungsplänen.

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Konkret ging es um das Grundstück des ehemalige Gschossmann Hauses. Benannt nach dem lange Zeit in Tegernsee lebenden Maler Ludwig Gschossmann (1894-1988), wurde das Haus erst als Unterkunft für das Hotelpersonal genutzt, stand dann leer und wurde schließlich abgerissen. Jetzt planen die Eigentümer dort zwei Hotelgebäude mit 18 Gästezimmern und einer Tiefgarage mit 18 Stellplätzen.

„Es wird in Zukunft niedriger sein, wie das alte Gschossmann Haus. Darauf haben wir großen Wert gelegt“, betonte Bürgermeister Peter Janssen am Montag Abend im Tegernseer Bauausschuss. An den Grundzügen der Pläne hat sich indes nichts geändert. Die Gebäude im Hang werden 22 und 18 Metern lang, jeweils 9,20 Meter breit sein und eine Wandhöhe von 6,40 Metern aufweisen. „Baulich kann man überhaupt nichts dagegen sagen“, fand Peter Hollerauer (Freie Wähler)

Das Tegernsee nur eines von vielen Projekten

Um die Flächen der Terrassen im Erdgeschoss der neuen Gebäude zu vergrößern, beantragte die Bayern Versicherung zudem eine Aufschüttung des Hanges an der Westseite. Bislang fällt das Gelände dort steil ab. Um die Fläche dort besser nutzen zu können, wären aber bis zu zwei Meter hohe Stützmauern entlang des Wanderweges nötig gewesen. Dieser Idee erteilte der Bauausschuss am Dienstag jedoch eine klare Absage. Das entspräche nicht den Bestimmungen des Bebauungsplans, so die Begründung.

Ansonsten gab es allerdings keine Einwände. „Hier entstehen immerhin 18 neue Gästezimmer mit 36 Betten. Das ist für das Hotel mit derzeit etwa 100 Zimmern doch eine deutliche Erweiterung“, betonte Bürgermeister Peter Janssen abschließend. Der Antrag geht nun weiter an das Landratsamt Miesbach. Läuft alles nach Plan, ist mit einer finalen Baugenehmigung innerhalb der nächsten sechs Monate zu rechnen.

Rechts ist das Hotel "Das Tegernsee". Links das leerstehende "Gschossmannhaus", das zwei neuen Gebäuden weichen muss.
Das “Gschossmann- Haus”(links) wurde abgerissen, um zwei neuen Hotelgebäuden Platz zu machen / Archivbild

Die Erweiterung des Hotels „Das Tegernsee“ ist für die Stadt Tegernsee allerdings nur ein kleiner Schritt im Kampf gegen den Bettenschwund der letzen Jahrzehnte. Insgesamt rund 600 Betten und damit insgesamt ein Drittel seines Bestandes hat Tegernsee innerhalb der vergangenen 20 Jahre eingebüßt. Mit einigen Projekten will man diesen Verlust nun wieder wett machen.

So wird Der Westerhof seinen Bestand von 90 auf 138 Betten ausbauen. Wenn das Aja-Hotel auf dem ehemaligen Gelände der HypoVereinsbank in der Tegernseer Peronsstraße Realität wird, kommen nochmals 300 Betten hizu. Das Almdorf in der Neureuthstraße bringt 75 Betten. Auch die Orthopädische Klinik an der Point will erweitern und ihren Bestand auf 168 Betten aufstocken. Und auch auf dem ehemaligen Krankenhaus-Areal in der Hochfeldstraße wird ein neues Hotel nach dem Kauf durch einen Bremer Investor immer wahrscheinlicher.

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