Doch erst einmal starte ich mit reichlich Gepäck – im Rucksack und im Kopf gleichermaßen. Alltagsprobleme und die jüngsten Erlebnisse kreisen in meinen Gedanken, so dass ich die erste halbe Stunde eigentlich kaum etwas von meiner Wanderung und der Umgebung mitbekomme. Zudem bin ich meist viel zu schnell und bald schon gehörig aus der Puste.
Dann irgendwann kommt der Punkt, wo ich mich frage, warum ich mir das alles eigentlich antue: den schweißtreibenden Aufstieg, den schweren Rucksack, die brennenden Oberschenkel und Füße!?! Und auf einmal werde ich langsamer. Allmählich spüre ich jeden Schritt und setze ihn bewusster. Schließlich komme ich in meinen ganz eigenen Rhythmus, gehe endlich mein eigenes Tempo.
Und das Wundersame geschieht. Meine Schritte werden ruhiger und mein Geist wird es auch. Ich nehme die Bäume am Wegesrand wahr, die Steine, den plätschernden Bach und den würzigen Geruch von Fichtenharz. Und wenn ich am Ende auf dem Gipfel sitze und den letzten Sonnenstrahlen hinterherschaue, dann fühle ich, dass ich eigentlich am Anfang bin. Am Anfang, zu mir zu finden und aus meiner eigenen tiefen Kraft heraus im Augenblick zu leben!
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