Mit der Vergabe der Abschlusszeugnisse im Juli beginnt für viele Schülerinnen und Schüler ein neues Leben. Der Eintritt in die Arbeitswelt steht für viele kurz bevor. Doch nicht jeder Schulabgänger hat seinen weiteren beruflichen Werdegang bereits geregelt. Eine Entscheidung fällt angesichts der zahlreichen Angebote auf dem Ausbildungsmarkt schwer. Was tun, wenn die gewählte Lehre am Ende nicht gefällt? Und welche Ausbildung passt denn nun am besten zu mir?
Ein erster Schritt auf dem Weg zur passenden Ausbildung ist das Interesse für eine Branche: Industrie, Medien, Handwerk, IT oder vielleicht doch Handel? Die Suche erleichtern möchte der Ausbildungsratgeber der Holzkirchner Stimme. Branche für Branche stellen Berufsanfänger ihre verschiedenen Ausbildungen vor und berichten aus ihrem Alltag. Im ersten Teil dreht sich alles um den Bereich Wirtschaft & Finanzen.
Marcel, 24: Immobilienkaufmann
„Ich absolviere seit zwei Jahren eine Ausbildung zum Immobilienkaufmann bei einem Maklerunternehmen. Zunächst wusste ich lange Zeit nicht, welche Ausbildung am besten zu mir passt. Doch mit meiner Lehre habe ich genau das Passende gefunden. Eine typische Aufgabe in meinem Beruf ist das Aufnehmen von Kundenanfragen, um im Anschluss die passenden Räumlichkeiten zu finden. Dabei ist jedes Gesuch anders und es gilt, dem Kunden die perfekte Wohnung zu suchen. Diese Herausforderung spornt mich besonders an.
Durch darauffolgende Besichtigungstermine bin ich viel unterwegs, was eine gute Abwechslung zur Tätigkeit im Büro ist. Außerdem lerne ich in der Berufsschule viel Nützliches zum Thema Mietrecht. Das hat mir bei der Suche nach meiner ersten eigenen Wohnung bereits sehr geholfen.
An meinem Berufsbild gefällt mir unter anderem der Bezug zur aktuellen Wirtschaftslage und zu politischen Entscheidungen, beispielsweise dem Inkrafttreten der Mietpreisbremse. Meine wöchentliche Arbeitszeit liegt bei 40 Stunden und wird mit 970 Euro brutto vergütet. Hinzu kommen 26 bezahlte Urlaubstage. Nach der Ausbildung bekomme ich neben einem Festgehalt noch zusätzlich Provision.“
Stefanie, 19: Bankkauffrau
„Seit September arbeite ich bei meinem Arbeitgeber und habe bis jetzt bereits die alltäglichen Aufgaben einer Bankkauffrau kennengelernt und kann diese Aufgaben größtenteils auch schon selbstständig bearbeiten. Zu den zahlreichen Aufgaben gehört das Eröffnen von Konten, typische Buchungen oder die individuelle Beratung von Kunden.
Dabei konnte ich, auch durch einen Austausch in eine Bankfiliale in München, bereits verschiedene Abteilungen durchlaufen. Besonders gefallen hat mir die Arbeit in der Kreditabteilung und dem Immobilienbereich. Nach der Ausbildung kann ich mich dann für eine Spezialisierung entscheiden.
Ich habe mich für den Beruf der Bankkauffrau entschieden, weil es ein sehr abwechslungsreicher und spannender Beruf ist. Man hat jeden Tag mit vielen Menschen zu tun, die alle unterschiedlich sind und verschiedene Bedürfnisse und Anliegen haben. Außerdem erhält man viele Einblicke in die Welt der Finanzen und Wirtschaft. Mein Gehalt liegt im ersten Lehrjahr bei 870 Euro. Im nächsten sind es 940 Euro. Dabei arbeite ich 38,5 Stunden in der Woche und habe 28 Urlaubstage.“
Martin, 18: Kaufmann für Versicherungen und Finanzen
„Seit einem Jahr bin ich nun schon in der Versicherungsbranche. Dabei ist mein Aufgabengebiet sehr breit gefächert. Egal ob Schadensmeldungen bearbeiten, Kundenberatung oder Verträge abschließen – hier wird es nie langweilig. Auch weil wir es teilweise mit spektakulären Vorfällen zu tun haben. Das macht den Job meiner Meinung nach besonders interessant.
Ich war am Anfang sehr überrascht, wie wenig ich doch über Versicherungen wusste. Nicht nur beruflich sondern auch privat weiß ich nun viel besser Bescheid und bin für alle Eventualitäten gewappnet. Wer eine Karriere als Kaufmann für Versicherungen und Finanzen anstrebt, sollte Spaß am Umgang mit Zahlen und gleichsam auch im Umgang mit Kunden haben. Mein monatlicher Verdienst vor Steuern beträgt im ersten Lehrjahr 828 Euro brutto. Dafür muss ich 38,5 Stunden in der Woche arbeiten. Hinzu kommen 26 Urlaubstage.“
Wer noch keinen Ausbildungsplatz hat, kann in den aktuellen Azubistellen auf Oberland-Jobs.de stöbern.
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