Zwar sehen die Verantwortlichen noch keinen Grund zu großer Sorge, doch das letzte Wort hat nun die Regierung von Oberbayern.
Die neuen Schulden sind für den Landkreis eigentlich keine Überraschung. Denn mit den Entscheidungen, beispielsweise zum Bau eines Gymnasiums in Holzkirchen, der dortigen Fachoberschule sowie der neuen Realschule in Gmund waren die hohen Belastungen absehbar. Insgesamt 54 Millionen Euro lässt sich der Landkreis diese Maßnahmen kosten und damit einen Quantensprung in der Bildungslandschaft erreichen.
Konsequenz der Entscheidungen
Bisher sind die Investitionen nur noch nicht in der Bilanz aufgetaucht. Denn erst im kommenden Jahr werden die Zahlungen fällig. Knapp 45 Millionen Euro muss der Landkreis daher für die Finanzierung im Jahr 2014 aufnehmen. Damit steigt die Gesamtverschuldung auf rund 134 Millionen Euro. Das entspricht einer Verschuldung von 1.412 Euro pro Landkreisbewohner, im Gegensatz zu 982 Euro im Jahr 2013.
Zwar ist die Belastung für den Landkreis damit um einiges größer geworden, doch um die Region in Sachen Bildung für die Zukunft abzusichern, war es politischer Wille, diese Kosten auf sich zu nehmen. Die Neuverschuldung sei daher auch nur eine Konsequenz aus den bisherigen Beschlüssen, so der Gmunder Wolfgang Rzehak (Grüne) auf der letzten Kreistagssitzung Mitte Dezember.
Schulden abbauen
Doch damit ist es für den Landkreis noch nicht getan. Denn natürlich schlagen die neuen Schulen auch mit laufenden Unterhaltskosten zu Buche. Hinzu kommen noch die bestehenden Schulen. „Wir müssen auch das Gymnasium Tegernsee langfristig sichern“, forderte beispielsweise der Kreuther Martin Walch (SPD).
Somit ist die Devise für die kommenden Jahre klar: Größere Ausgaben werden in der nächsten Zeit wohl kaum mehr möglich sein. Sparen ist angesagt. Landrat Jakob Kreidl kündigte auch bereits an, die Schulden mittelfristig abbauen zu wollen. Schon bis zum Ende der kommenden Legislaturperiode soll wieder der ursprüngliche Schuldenstand von heute erreicht werden, so Kreidls Plan.
Landkreis unter Beobachtung
Für die Gemeinden heißt das, dass es wohl auch in absehbarer Zeit zu keiner Senkung der sogenannten Kreisumlage kommen wird. Diese beziffert den Anteil der Einnahmen, die die Kommunen jährlich an den Kreis abführen müssen. Genau 50.543.909 Euro fließen so im kommenden Jahr auf das Konto des Landkreises. 2,25 Millionen mehr als noch 2013.
Dabei ist die landkreisweite Umlage mit derzeit 55 Punkten sehr hoch und bewegt sich laut vieler Kommunen am absoluten Maximum. Bereits in früheren Sitzungen machten die Gemeindevertreter klar, dass es aus ihrer Sicht zu keiner weiteren Anhebung der Kreisumlage kommen dürfe.
Klar ist aber auch, dass die Regierung von Oberbayern als Kontrollbehörde die Entwicklung im Landkreis bereits kritisch beäugt und notfalls wohl auch einschreiten würde. Schon in den letzten Monaten hatte die Behörde den Landkreis darauf hingewiesen, dass die Einnahmen unbedingt erhöht und die Ausgaben verringert werden sollen.
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