Die Polizei und die Elternbeiräte der beiden Grundschulen wissen aus längerer Beobachtung um die Gefahrenstellen auf dem Schulweg. Insbesondere an den Übergängen am Marktplatz, der sogenannten „Kleeblatt-Kreuzung“, am Oskar-von-Miller-Platz und am Übergang vom Bahnhof zur Haidstraße kommt es immer wieder zu brenzligen Situationen.
Wegen der Auslagerung der Grundschule I in das neue Gymnasium am Ortsrand sind entlang der Rosenheimer Straße noch weitere Brennpunkte entstanden: Am HEP-Kreisel, am Bahnübergang, an der Überquerung der Lindenstraße und dem neuen Zebrastreifen auf Höhe der Erich-Kästner-Straße. Und genau da fehlen Helfer.
Geringe Hilfsbereitschaft
Die beiden langjährigen Verantwortlichen, Stefan Rietig für die Grundschule I und Katja Markatos für die Grundschule II, fahnden seit Jahren nach Ehrenamtlichen. Und die sind immer schwieriger zu finden.
Rietig hat alle Eltern der 280 Schüler bereits im vergangenen Schuljahr angeschrieben, über das Gemeindeblatt informiert und persönliche Gespräche geführt. Das Ergebnis: lediglich vier neue Helferinnen. Was Markatos erschreckt: „75 Erstklässler haben 150 Eltern, von denen sich lediglich zwei gemeldet haben.“
Wie bei Rietig halten sich auch bei Katja Markatos Zu- und Abgänge im Pool der Ehrenamtlichen in etwa die Waage. Auch schon in den vergangenen Jahren waren an einigen Tagen Gefahrenstellen nicht besetzt. Problematisch wird es, wenn sich wie heuer aufgrund des veränderten Schulwegs die Brennpunkte vermehren.
Kreative Ausreden
Markatos hat auch bereits außerhalb der Elternschaft um Schulweghelfer geworben, etwa beim Verein „50plus“ oder in der Realschule: „Das müssen nur größere Leute mit Leuchtweste und Kelle sein.“ Denkbar seien auch Schulweg-Patenschaften der Gewerbetreibenden, die eventuell zwei bis drei Azubis freistellen könnten.
Sowohl Rietig als auch Markatos investieren die halbe Stunde vor ihrem eigentlichen Arbeitsbeginn in die Schulweg-Sicherheit der Holzkirchner Kinder. Ebenso wie viele andere, die teilweise mehr als zehn Jahre Dienst tun. Daher kann Markatos über manche Ausreden nur müde den Kopf schütteln. Wenn beispielsweise der Hund genau im Zeitfenster 7.30 Uhr bis 8 Uhr Gassi gehen, oder pünktlich Hausarbeiten erledigt werden müssen.
Stefan Rietig weiß, wie nötig in den ersten Schulmonaten die Hilfestellung von Erwachsenen für die Schulkinder ist. Gerade Erstklässler können gefährliche Situationen oft noch nicht richtig einschätzen: „In der Früh geht es für viele Leute, die in die Arbeit wollen, um jede Sekunde – und genau so fahren sie dann auch.“ Die Verantwortlichen appellieren daher an die Bürger sich mehr einzubringen:
Wir suchen Menschen, die für die Sicherheit unserer Kinder ein wenig Zeit investieren können.
Rietig hält es als Vater von drei Mädchen für wichtig und wertvoll, dass die Kinder ihren Schulweg zu Fuß und alleine bewältigen. Nach einer Schweizer Studie seien die Schüler dann morgens schon konzentrierter und aufnahmefähiger. Markatos ergänzt: „Kinder immer mit dem Auto zu fahren, nimmt ihnen die Fähigkeit, im Straßenverkehr ihre Erfahrungen zu machen und Gefahren einschätzen zu können.“
Auch wenn die Schulweghelfer nur einmal in der Woche morgens eine halbe Stunde Zeit haben, oder gelegentlich als Vertretung einspringen wollen, sind sie gerne gesehen. Der Einsatzzeitraum geht über die beginnende dunkle Jahreszeit bis zum Anfang der Faschingsferien am 14. Februar.
Ansprechpartner für die Grundschule I: Stefan Rietig (Telefon 08024-91757)
Ansprechpartner für die Grundschule II: Katja Markatos (Telefon: 08024-9029691)
Mail: schulweghelfer.holzkirchen@gmail.com
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