Sicherheit auf Bayerns Schulwegen: 
Schulwegunfälle nehmen zu

Bayerns Schulwege sind sicher. Trotzdem steigen die Unfälle. Woran liegts?

Für die einen eine Tiefgarage, für die anderen eine Abkürzung in den Pausenhof der GMS Rottach-Egern. Foto: Redaktion.

Der Wecker klingelt, Mama macht Frühstück, Papa packt die Schultasche. Der Weg zur Schule ist zum Glück nicht lang. Zehn Minuten. 15, wenn ich Florian treffe. Passiert ist noch nie etwas. Die Schulwege Bayerns werden als sicher angesehen.

Dennoch zeigt ein Blick auf das vergangene Jahr: Von Januar bis Ende Juli 2022 registrierte die Bayerische Polizei 377 Schulwegunfälle (+59,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 2021). Dabei wurden 426 Schüler verletzt (+67,1 Prozent). Wichtig zur Einordnung: Dass es mehr Unfälle gibt, liegt auch daran, dass die Kinder wieder in die Schule gehen. In der Corona-Krise waren die Zahlen deutlich niedriger.

Trotzdem finden Eltern: Bayern hat die sichersten Schulwege. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des ADAC hervor. “Konkret bewerten rund 66 Prozent der Eltern im Freistaat den Schulweg ihrer Kinder als sicher”, so der Automobilclub. Gründe dafür seien unter anderem die vielen Schulweghelfer oder der hohe Anteil an Schulbussen im Freistaat. Sorgen äußern Eltern gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern.

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Niemand mag das Elterntaxi?

„Risikobewusstsein und Verständnis entwickeln sie nicht, wenn sie von den Eltern regelmäßig mit dem Auto zur Schule gebracht werden und den Verkehr als passiver Teilnehmer von der Rückbank aus erleben“, sagt Alexander Kreipl, Verkehrsexperte beim ADAC Südbayern. Diese Meinung teilt Kreipl mit einem Großteil der befragten Eltern. Zwischen 56 und 60 Prozent sind der Meinung, dass vor der Schule zu viele Elterntaxis parken. “Elternhaltestellen” – wie beispielsweise in Bad Wiessee genießen währenddessen viel Zuspruch.

In der Rottacher Grund- und Mittelschule ist die Situation speziell. Ein Elternteil meldete sich in der Redaktion. Die Situation: Einige Kinder nehmen auf ihren Weg in die Schule die Abkürzung durch die Tiefgarage. Die Mutter findet: Das ist nicht gerade sicher. Wir fragen also bei Rektor Ulrich Throner nach. Er sagt:

Kein Schüler, keine Schülerin muss durch die Tiefgarage gehen, um zur Schule zu kommen.

Jedoch bestätigt der Schulleiter: “Leider kürzen aber immer wieder einmal Schüler/Innen den vorgeschriebenen Schulweg ab und gehen über die Tiefgarage zur Schule.” Das betreffe einzelne Schüler, deren Schulweg über die Fürstenstraße verläuft. Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule fahren, haben zudem die Möglichkeit in die Tiefgarage zu fahren und die Heranwachsenden bis zur Eingangstür am Turnhallentrakt zu bringen, “sodass auch hier keinerlei Gefährdung vorliegt, im Gegenteil”, wie Throner abschließend betont.

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