Am Dienstagabend will der Tegernseer Stadtrat über die Zukunft des Feuerwehrhauses entscheiden. Wie berichtet soll das Gebäude saniert werden. Auch einen Abriss halten einige für möglich. Die Schutzgemeinschaft will das verhindern.
Heute nun wollen sich die Stadträte über eine Machbarkeitsstudie der beauftragten Architektin informieren lassen. Auf dem Tisch liegen diverse Möglichkeiten für ein neues Feuerwehrhaus. Darunter eben auch der Abriss des knapp 90 Jahre alten, nicht denkmalgeschützten Baus. Oder ein Erhalte des Gebäudes an der Hochfeldstraße inklusive neuer Halle.
Außen vor bleibt die Öffentlichkeit. Wie Tegernseer Bürgermeister Johannes Hagn (CSU) gegenüber dem Merkur erklärt, habe das bestimmte Gründe:
Der Stadtrat soll die Möglichkeit haben, über ein doch sehr kritisches Thema zunächst einmal offen zu diskutieren.
Für Hagn steht fest, dass dabei die Bürger nur stören würden. An die Öffentlichkeit wolle man erst gehen, “wenn wichtige Fragen geklärt sind”. Dabei stellt Hagn klar, dass zum aktuellen Zeitpunkt noch keine Entscheidungen getroffen werden solle.
Ursprünglicher Artikel vom 2. Mai:
Das Feuerwehrhaus in der Hochfeldstraße ist ein Schmuckstück. Die Fassade im Stil der alten bayerischen Kunstform: der Lüftlmalerei. Seit der Einweihung am 1. Mai 1927 blieb das Gebäude von außen unverändert.
Von innen wurde es immer wieder modernisiert und angepasst. Inzwischen nagt der Zahn der Zeit an dem alten Gebäude. Der Zustand entspricht nicht mehr dem Stand der Zeit. Die Gemeinde überlegt derzeit, wie sie mit dem Feuerwehrhaus weitermacht. Erweiterung, Umbau oder Abriss?
Nichts muss, alles kann
Wir fragten Bürgermeister Hagn. “Es ist noch nicht klar, wie über das Feuerwehrhaus entschieden wird. Sicher ist, dass die baulichen Mängel beseitigt werden müssen. Das Gebäude bedarf einer Anpassung an die aktuellen Anforderungen.” Schon im letzten Jahr diskutierte der Stadtrat über Verbesserungen.
Das Schleusensystem für die Schutzkleidung ist veraltet, die Tore für die Feuerwehrfahrzeuge zu eng und der Platz unzureichend. Außerdem gibt es keine getrennten Duschen für Männer und Frauen. Darüber hinaus erfüllt die derzeitige Wache die verschärften Auflagen der Bayerischen Unfallversicherung nicht mehr. Von einem einwandfreien, baulichen Zustand hängt aber die Effektivität, die Sicherheit der Feuerwehrler und die der Bürgerinnen und Bürger im Schutzgebiet ab.
Nicht denkmalgeschützt, aber schützenswert
Die Stadt hat alle Optionen in der Hand. Sowohl eine Erweiterung des Gebäudes als auch ein Anbau beziehungsweise ein Neubau zieht sie in Betracht. Angela Brogsitter-Finck, Vorsitzende der Schutzgemeinschaft Tegernseer Tal, befürchtet, dass ein kompletter Neubau des Feuerwehrhauses im Raum steht. Einen Abriss will Sie auf alle Fälle verhindern.
Das Gebäude steht zwar nicht unter Denkmalschutz, ist aber auf jeden Fall schützenswert.
Brogsitter sucht nun Allianzen. In Gesprächen mit der Organisation Denkmalnetz Bayern versucht sie herauszufinden, wie man das Gebäude vor dem Abriss bewahren kann. Dabei appelliert Sie an die Stadt Tegernsee, die Schönheit des Feuerwehrhauses vor den Baggern zu schützen.
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