Seit Januar ist es amtlich. Christian Totzauer (48), bisher Betreiber des Wacki`s Bodega, wird neuer Betreiber der Schwaiger Alm in Wildbad Kreuth. Die zweite Neuerung: Zukünftig soll in der Traditiongaststätte Augustiner Bier anstatt Tegernseer ausgeschenkt werden.
Die Münchner haben die Schwaiger Alm und das, in Besitz der Familie Resch befindliche, rund 2.000 qm große Grundstück, gepachtet. Ein Zug, den das Tegernseer Brauhaus nicht kommentieren wollte.
Die Schwaiger Alm musste Ende Oktober 2011 schließen, weil der Pachtvertrag ausgelaufen war und kein Nachfolger gefunden werden konnte. Sogar eine Umnutzung zu einer Wohnimmobilie war von Seiten der Eigentümerfamilie Resch angedacht. Doch der Kreuther Gemeinderat verweigerte seinen Segen. Das Ausflugslokal sollte auch weiterhin ausschließlich gastronomisch genutzt werden.
Und die aktuelle Entwicklung gibt den Kreuthern recht. Die Familie Resch wird nun, mit der Augustiner Brauerei im Rücken, viel Geld in die Sanierung der Schwaiger Alm stecken. Fenster, Heizung, Elektrik. Seit Jahren ist das Gebäude nichts mehr renoviert worden.
Doch das soll in diesem Jahr anders werden. Und ab Sommer wird es dann auch richtig losgehen. Laut Christian Totzauer hat Augustiner-Bräu das Ziel ausgerufen “die Alm zum Ausflugsziel Nummer eins am Tegernsee zu machen und sie dementsprechend zu bewerben.“
“Ein geiles Angebot”
Der Wiesseer Gastronom freut sich auf die neue Aufgabe. “Von Anfang an im Hochbetrieb, das wird ein interessanter Start.” Totzauer kooperiert bereits seit mehreren Jahren mit der Münchner Brauerei und spricht von einem „geilen Angebot“, dass ihm mit der Schwaiger Alm gemacht wurde.
Ein Angebot, dass er scheinbar nicht ausschlagen konnte. Seit über 25 Jahren ist der 48-Jährige in der Talgastronomie tätig. Den Wiesseer Badepark und die Wandelhalle hat er bewirtet. Seit zwölf Jahren betreibt er das mittlerweile zu einem Restaurant umgewandelte Wacki´s Bodega an der Münchner Straße in Bad Wiessee.
Der Laden ist mittlerweile auch bei Einheimischen etabliert. Nicht wenige dürften es “mit einem weinenden Auge sehen”, wenn Totzauer das Geschäft Mitte des Jahres übergibt. „Derzeit stehe ich noch in Verhandlungen wegen der Nachfolge.“ Zwischen 70.000 und 80.000 Euro werde er als Ablöse für sein Restaurant verlangen. Einen Nachfolger hat Totzauer auch schon im Blick. Doch derzeit sei es noch zu früh, um konkrete Namen zu nennen.
In Bad Wiessee lebte das Wacki`s hauptsächlich von Stammgästen und etwas Laufkundschaft. „Die Schwaiger Alm ist ab vom Schuss, aber bei Wanderern und Radfahrern eines der Ausflugslokale in der Region,” ist sich der umtriebige Gastronom sicher. Außerdem könnten dort größere Events, Hochzeiten und dergleichen veranstaltet werden.
Konkurrenz belebt das Geschäft
Von Seiten Augustiner-Bräu ist zu erfahren, dass die Schwaiger Alm als langfristiges Vorhaben gepachtet wurde. Man sei seit Jahrzehnten im Tegernseer Tal aktiv. Und Geschäftsführer Jannik Inselkammer betont: „Wir haben immer Interesse Objekte anzupachten oder eventuell zu kaufen, wenn sie traditionell geprägt sind.“
Die Tegernseer Brauerei war für eine Stellungnahme zu der aktuellen Entwicklung nicht zu sprechen. Und auch Augustiner-Bräu hält sich in Sachen Wettbewerber zurück: „Mit der Tegernseer Brauerei und der dortigen Geschäftsleitung pflegen wir ein partnerschaftliches Verhältnis.“
Ein Verhältnis, dass durch die direkte Konkurrenz auf angestammtem Gebiet der Tegernseer, etwas strapaziert werden könnte. Bisher war das Tegernseer Tal auf der Augustiner Landkarte nicht zu finden. Und so kann man durchaus von einem kleinen Coup sprechen. Der Münchner Brauerei ist es gelungen einen Fuß ins Tal zu setzen. Die Schwaiger Alm als Ausgangspunkt für weitere “langfristige Vorhaben” ist gut gewählt.
Dem Gast kann die aktuelle Entwicklung nur Recht sein. Denn Konkurrenz belebt erwiesenermaßen das Geschäft.
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