Schwarz-gelbe Nervtöter

Ein leckeres Eis, ein süßer Cocktail, oder saftiges Obst. Die Freude über diese sommerlichen Genüsse, ist häufig schnell verflogen – denn wo es Süßes gibt, bleiben auch Wespen meist nicht fern. Viele sprechen in diesem sehr warmen Sommer von einer Wespenplage. Ist da was dran?

[youtube http://www.youtube.com/watch?v=1t3BUiROAEQ?rel=0&w=740&h=416]

Unser Video zeigt ein praxisnahes Szenario: Ein Ausflug an den See mit typischer Verpflegung. Über einen Zeitraum von etwa 1,5 Stunden beobachteten wir das Interesse der Wespen an verschiedenen Nahrungsmitteln. Dabei wollten wir vor allem evaluieren, ob es einen Unterschied zwischen Süßem und Deftigem gibt. Unsere Einschätzung: vor allem süße Getränke locken die Tiere an.

Überraschenderweise war die Wassermelone wenig begehrt. Bier und Wurstsemmel ließen die Insekten gänzlich kalt. Entgegen unserer Erwartungen tauchten die Wespen stoßweise auf. Das Maximum fiel mit etwa 10 Wespen gleichzeitig eher harmlos aus. Abschließend bleibt noch zu sagen, dass es sich bei diesem Experiment um eine Momentaufnahme handelt, welche nicht unbedingt auf andere Situationen und Orte übertragen werden kann.

Anzeige

Durch das warme und trockene Frühjahr haben in diesem Jahr viele Wespenköniginnen überlebt. Sie bauen Nester, ziehen ihre Jungtiere auf und nerven uns Menschen beim Grillfest oder Kaffee und Kuchen. Zwar steigt der Beratungsbedarf des Bund Naturschutzes bundesweit an, doch von einer Wespenplage kann keine Rede sein, erklärt Tina Theml, Umweltberaterin des Bund Naturschutzes München. Oberste Priorität im Umgang mit Wespen haben die richtigen Verhaltensweisen, auf die Theml hinweist:

Das Wichtigste ist Ruhe zu bewahren. Außerdem sollte man im Freien süße Getränke nach Möglichkeit abdecken.

Denn zwei von zehn Wespenarten in Deutschland bevorzugen zuckerhaltige Lebensmittel. Zuhause sollte man möglichst wenige Speisen und Getränke ins Freie bringen und mit einer Kuchenglocke abdecken. Kinder sollten aus dünnen Strohhalmen trinken, durch die keine Wespe passt. Sind die Tiere erst einmal in den Geschmack süßer Speisen gekommen, sind sie lästig und nur schwer wieder loszubekommen.

Aber nicht nur Süßes steht auf dem Speiseplan der kleinen Tiere. Sie bedienen sich auch gerne an Fleisch- oder Wurstwaren. “Für die Aufzucht der Brut jagen die ausgewachsenen Tiere nach Insekten, die den Jungen als Nahrung dienen. Ausgereifte Tiere decken ihren Kohlenhydratbedarf vorzugsweise aus süßem Blütennektar”, erklärt Theml.

Kleinkinder: Was tun bei einem Stich?

Bei einem Stich besteht grundsätzlich kein Grund zur Panik. Wegen einer möglichen allergischen Reaktion sollte der Gestochene aber aufmerksam sein und möglicherweise eine zweite Person informieren. Doch für Kleinkinder können die schmerzhaften Stiche durchaus gefährlich werden, bestätigt auch Daniela Kober, Ärztin der Kinderarztpraxis Tegernseer Tal. “Wird ein Kind gestochen, muss man unterscheiden, ob es sich um eine lokale Reaktion oder eine Allergie gegen Wespenstiche handelt.”

Bei Ersterem tritt eine Rötung an der Einstichstelle auf, die mit Juckreiz verbunden sein kann. Entsteht aber eine starke Rötung, sollte man zum Kinderarzt gehen. “Es kann dann sein, dass sich das Kind durch den Wespenstich eine Infektion zugezogen hat”, so Kober weiter.

Falls das Kind stärkere Reaktionen, wie beispielsweise einen Asthmaanfall oder Erbrechen zeigt, kann man von einer allergischen Reaktion ausgehen. Dann muss sofort der Notarzt geholt werden. Um Wespenstichen vorzubeugen, sollten Eltern süße Speisereste aus dem Mundbereich der Kleinen nach dem Essen umgehend entfernen. Außerdem rät die Kinderärztin weiterhin:

Im Kioskbereich sollten süße Getränke abgedeckt werden sowie den Kindern Schuhe angezogen werden.

Alle, die nicht allergisch auf einen Stich reagieren, müssen sich nicht weiter sorgen. Der Schmerz ist zwar unangenehm, aber meist ist der Schreck größer. Als wirksame Sofortmaßnahme helfen kühlende Quarkwickel. Ein Stachel bleibt auch, anders als beim Bienenstich, nicht zurück.

Um Wespen vom Esstisch fernzuhalten, helfen beispielsweise Duftkerzen mit Zitrusgeruch oder aufgeschnittene Zitrusfrüchte gespickt mit getrockneten Nelken. Auch Basilikum soll die Plagegeister abschrecken. Süß riechende Düfte oder bunte Kleidung sollten möglichst vermieden werden.

SOCIAL MEDIA SEITEN

Anzeige
Aktuelles Allgemein

Diskutieren Sie mit uns
Melden Sie sich an und teilen Sie
Ihre Meinung.
Wählen Sie dazu unten den Button
„Kommentare anzeigen“ aus

banner