Während die Bank ihren Anteil an den Kosten des Wochenendausflugs bislang nicht preisgeben wollte, äußert sich das Landratsamt bereits Mitte Februar. Wie heute bekannt wurde, hat den Löwenanteil der Reise jedoch die Sparkasse getragen. Der Trip soll demnach 90.000 Euro gekostet haben.
In den vergangenen Wochen hatte sich der Rechnungsprüfungsausschuss des Kreistags intensiv unter anderem mit den Kosten der Informationsreise aus dem Jahr 2012 beschäftigt, an dem Landrat, Bürgermeister und die Sparkassen-Chefs teilnahmen. Es galt, einige offene Fragen zu klären. Vor allem die genaue Höhe der Kosten war bislang unklar. Nun ist man offenbar einen Schritt weiter.
Bei gleich mehreren Reisen Kreidls sei nicht eindeutig geklärt, worin ihr dienstlicher Charakter bestanden haben soll, betont Olaf von Löwis, neuer CSU-Bürgermeister von Holzkirchen in seiner Funktion als Vorsitzender des Ausschusses, gegenüber der Süddeutschen Zeitung.
Wir haben Punkte gefunden, die Anlass geben, dass sich der Kreisausschuss damit beschäftigt.
Um darüber weiter zu diskutieren wird nun eigens eine Kreistag-Sondersitzung am 30. April einberufen. Die Rechnungsprüfer werden dem Gremium und der Öffentlichkeit dann ihren Bericht vorlegen. Demnach hat beispielsweise die während des Wahlkampfs öffentlich gewordene dreitägige Reise in die Schweiz den Landkreis etwa 30.000 Euro gekostet.
Auf den ersten Blick ist das sogar eine gute Nachricht. Damit fällt die tatsächliche Summe um knapp 5.000 Euro niedriger aus als die ursprünglich vom Landratsamt kommunizierten 34.450 Euro. Doch das ist nur die eine Seite der Medaille. Denn dabei handelt es sich nur um den Anteil, den der Landkreis für den Trip hat springen lassen.
Die Gesamtkosten der Reise waren bislang hingegen noch unbekannt. Vor allem die Frage, wieviel sich die Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee den Trip hat kosten lassen, interessiert neben der Öffentlichkeit unter anderem auch den Sparkassenverband. Die Rechnungsprüfer des Landkreises haben nun Licht ins Dunkel gebracht. So gab es offenbar ein Kosten-Splitting. Ein Drittel trug der Kreis, zwei Drittel die Kreissparkasse als Mitveranstalter. Die Gesamtkosten für die Reise von Freitag bis Sonntag dürften sich demzufolge auf etwa 90.000 Euro belaufen.
Sponsoring vor dem Landtag
Wie in der vergangenen Woche berichtet, beschäftigt sich neben dem Rechnungsprüfungsausschuss des Kreistags auch die Regierung von Oberbayern mit dem Sponsoring der Sparkasse. Darunter fällt auch die Reise in die Schweiz. Doch mittlerweile hat auch die Münchner Staatsanwaltschaft bestätigt, dass in der Causa Kreidl / Kreissparkasse mehrere Strafanzeigen eingegangen seien. Dabei gehe es um den Verdacht der Untreue, der Bestechung und der Bestechlichkeit.
Um die Vorermittlungen abschließen zu können, brauchen die Staatsanwälte allerdings noch weiteres Material. Das soll unter anderem von der Regierung von Oberbayern kommen. Diese hatte ihre eigene Prüfung zuerst ausgeweitet und Ende vergangener Woche dann endgültig abgeschlossen. Nun liegen die Ergebnisse beim Innenministerium. Doch auch von dort sind derzeit keine weiteren Aussagen zu bekommen. Genau wie die Sparkasse selber verweist man dort auf einen späteren Zeitpunkt. Mitte Mai könnte dann das Innenministerium zu dem Fall vor dem Landtag Bericht erstatten. Vorher wolle man sich nicht weiter zu der Angelegenheit äußern.
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