Kreuth muss sparen

Wie am vergangenen Donnerstag im Gemeinderat deutlich wurde, blickt Kreuth in den kommenden Jahren schweren Zeiten entgegen. Die finanzielle Lage ist angespannt.

Auch Bürgermeister Josef Bierschneider sprach daher von einer schwierigen Situation. Kreuth muss sparen und hat wenig Spielraum für Investitionen.

Der Kreuther Gemeinderat beschäftigte sich am vergangenen Donnerstag mit dem Haushalt 2014.
Der Kreuther Gemeinderat beschäftigte sich am vergangenen Donnerstag mit dem Haushalt 2014 / Archivbild.

Im Kreuther Rathaus planen die Verantwortlichen in diesem Jahr mit einem Gesamthaushalt von 8.640.350 Euro. Das Volumen erhöht sich damit im Vergleich zum Vorjahr um rund 800.000 Euro (7.848.300 Euro in 2013). Um die laufenden Kosten zu stemmen, muss die Gemeinde fast ihre gesamten Rücklagen aufbrauchen und zusätzlich noch rund 900.000 Euro an Krediten aufnehmen.

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Pro-Kopf-Verschuldung steigt

Als Folge steigt die Pro-Kopf-Verschuldung im Vergleich zu 2013 deutlich an. Sie wird Ende 2014 bei 868 Euro liegen (590 Euro im Jahr 2013) und befindet sich damit rund 170 Euro über dem Landesdurchschnitt. Vor allem die um rund 600.000 Euro erhöhte Kreisumlage macht dem Kreuther Kämmerer dabei zu schaffen.

Insgesamt muss die Gemeinde hierfür über zwei Millionen Euro aufwenden. Als nächst höherer Posten fallen Personalkosten in Höhe von 1.790.000 Euro an, sowie Sach- und Betriebskosten mit 1.476.000 Euro. Bürgermeister Josef Bierschneider sprach daher auch von einer schwierigen Situation. „Wir müssen sparen und können nur die Investitionen tätigen, die absolut notwendig sind“, so Bierschneider in der Sitzung am vergangenen Donnerstag.

Als größte Posten sind für dieses Jahr die Umsetzung weiterer Teile des Wassererlebnispfades (100.000 Euro) und die Sanierung von gemeindeeigenen Wohnhäusern (90.000 Euro) geplant. Martin Walch (SPD) sah es daher auch als Aufgabe für den im März neu zu wählenden Gemeinderat, den Kreuther Sparkurs weiter fortzuführen.

Markus Wrba (Freie Wähler) brachte einmal mehr auch die durchaus stattlichen Aufwendungen für den Tourismus ins Gespräch. Kreuth zahlt alleine 480.000 Euro als Umlage an die Tegernseer Tal Tourismus GmbH. Wrba betonte:

Unser Haushalt ist auf Kante genäht. Die Umlage für die TTT ist für uns sehr anstrengend. Wir müssen uns Gedanken machen, wie wir diese Summe weiter aufrechterhalten können.

Ein Einwand, den Josef Bierschneider nur zum Teil nachvollziehen konnte. „Wir müssen das natürlich im Auge behalten. Der Tourismus ist aber unser Hauptwirtschaftsfaktor und enorm wichtig für Kreuth“, betonte der Bürgermeister.

Mit einer Entspannung der Haushaltslage rechnen die Kreuther Verantwortlichen indes erst im Jahr 2016. Dann liegt die Steuerkraft von 2014 zugrunde und es kommt wieder mehr Geld in die Kreuther Kassen. Denn der aktuelle Sparkurs ist nicht zuletzt auch den verzögerten und niedrigen Steuereinnahmen aus den „Krisenjahren“ geschuldet.

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