“Früher als Mitte Mai kriegen wir es nicht hin”

Seit Anfang dieser Woche sind die Mitarbeiter des Rottacher Warmbades wieder damit beschäftigt die gesamte Anlage “auszuwintern”.

Bis zur geplanten Eröffnung Mitte Mai sind es jetzt noch etwa fünf Wochen. Eine Menge Arbeit, die auf das zu Reinigungskräften “umfunktionierte” Team wartet. „Der Zeitplan ist dabei ziemlich eng bemessen“, weiß Betriebsleiter Klaus Bickel zu berichten.

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Viel eher könne man wegen der Witterung hier am Tegernsee auch nicht mit den Arbeiten anfangen, was letztlich auch die immer wieder geforderte frühere Eröffnung der Badesaison unmöglich macht.

Erst Beckenreinigung, dann Pumpencheck

Von morgens 7 Uhr bis Nachmittags gegen 16 Uhr sind insgesamt fünf Mitarbeiter, darunter auch eine Frau, bei jedem Wetter fleißig am Reinigen und Putzen: Die Helfer bringen das Rottacher See- und Warmbad für die durchschnittlich rund 60.000 Badegäste pro Saison auf Vordermann.

„Zu Beginn der sechswöchigen Auswinterung der Anlage reinigen wir zunächst die Becken“, erklärt Bickel. Dazu wird das über den Winter im Becken verbliebene Wasser abgelassen. Das hat mehrere Gründe, so der Betriebsleiter: Zum Einen könnten die Becken bei einem möglichen Hochwasser des Tegernsees nach oben gedrückt werden und wären damit in Gefahr.

Zum anderen kann man den Aufwand bei der Reinigung auf diese Weise so gering wie möglich halten. „Wir geben dem Wasser ein spezielles Überwinterungsmittel bei, so dass wir dann im Frühjahr mit Hochdruckreinigern den Dreck leichter entfernen können.“

Dann wird alles auf Hochglanz poliert. Rostflecken behandelt. Ein Fliesenleger bessert Schäden aus. Diese Arbeiten werden bei allen drei Becken – beim Spaß-, Kinder- sowie dem 50 Meter langen Sportbecken – durchgeführt. „Sobald die Arbeiten an einem Becken abgeschlossen sind, lassen wir bereits kaltes Wasser einlaufen“, weiß Bickel.

Dann fährt alles auf Probebetrieb. Sinn und Zweck ist dieser Prozedur ist unter anderem ein Pumpentest, der zeigen soll, ob alle Pumpen funktionieren.

Aus einem Liegenverleiher wird eine Reinigungskraft

Für die mehrere Wochen andauernden Reinigungsarbeiten werden die Kassenkräfte, der Liegenverleiher und die Bademeister zu Reinigungskräften umfunktioniert. Dazu kommen noch externe Firmen, die weitere, dringend notwendige Wartungsarbeiten ausführen.

„Nicht zuletzt durch die Renovierung des Kur- und Kongresssaals ist dieses Jahr im Innenbereich alles voll Staub“, meint Bickel, für den es 2012 bereits die zwölfte Badesaison in Rottach sein wird. Eine Gefahr, dass durch den Umbau des neuen „Seeforums“ der Eröffnungstermin des Warmbades gefährdet sein könnte, sieht Bickel nicht.

Wie wirtschaftlich wäre eine frühere Eröffnung?

Auf die Frage, ob es nicht möglich wäre die Badesaison bereits Ende April oder Anfang Mai zu eröffnen, gibt uns Bickel ganz klar zu verstehen:

Wir kennen den Ruf aus der Bevölkerung, vor allem wenn es tagsüber mehrere Tage hintereinander über 25 Grad Celsius hat. Aber der Zeitplan der Auswinterung ist so eng bemessen, dass wir froh sind, überhaupt immer bis Mitte Mai fertig zu werden.

Klaus Bickel freut sich auf die kommende Badesaison.

Am Ende der Saison rentiere es sich auch nicht, das Warmbad länger offen zu lassen: Tagsüber habe es dann oft noch zweistellige Plusgrade. Aber Nachts kühlt es schon sehr stark ab. “Wir haben das schon mal ausprobiert bis in den Oktober offen zu lassen. Das ganze ist dann aber eine Frage der Wirtschaftlichkeit. Für gerade einmal 40 Stammgäste, die eine Jahreskarte besitzen, können wir uns das einfach nicht leisten.”

An Tagen wie diesen mache das Warmbad manchmal nur 20 Euro Umsatz. Dagegen stünden aber 1.500 Euro Betriebskosten, um das Becken auf Temperatur zu halten. Und da sei das Personal noch nicht mal inbegriffen.

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