Seeperle: Garantien gegen den Leerstand

Auch die Seeperle steht auf dem Programm

Immer konkreter werden die Pläne für die Seeperle in Rottach-Egern. So soll das Gebäude in exponierter Lage in der Seestraße einen Anbau, Verkaufsflächen für Läden, ein Almgasthaus sowie ein Schwimmbad erhalten. Geplant ist ein Suitenhotel mit 90 Betten. Der Gemeinderat stimmte am Dienstag nun für die Unterzeichnung des Durchführungsvertrags. Allerdings macht man sich weiter Sorgen, ob das Konzept wie vorgelegt funktionieren kann.

Fortschritt vertraglich gesichert

Der Durchführungsvertrag ist bei diesem Projekt ein essentieller Teil der Planung. Denn er ist die Garantie für die Gemeinde, dass der Leerstand an der Seeperle auch tatsächlich bald der Vergangenheit angehört und das Vorhaben innerhalb eines bestimmten Zeitraums verwirklicht wird. Seit über 20 Jahren stehen die in prominenter Lage errichteten Gebäude leer. Im Jahr 2008 kaufte Westerhof-Eigentümer Dr. Andreas Greither das Areal. „Wir wollen nicht, dass das Ganze bis zum Sankt Nimmerleinstag hinausgezögert wird“, betonte Bauamtsleiter Walter Hübsch bereits im August.

Daher müssen die Investoren im Vertrag bestätigen, dass die Finanzierung des Projekts gesichert ist und dass sie Eigentümer des Grundstücks sind. Letzteres ist allerdings noch nicht in letzter Konsequenz nachweisbar, da bis zum 30. Juni Greither als Eigentümer eingetragen ist. Erst danach übernimmt die „Projektgesellschaft Seestr. 19-21 Rottach-Egern“ das Ruder auf dem Grundstück in der Rottacher Seestraße.

Anzeige

Verglaste Lobby

Die Investorengruppe um die aus Tegernsee agierenden Unternehmer Rainer Leidecker und Ernst Tengelmann plant ein Almgasthaus neben der Tiefgarageneinfahrt, einen Schwimm- und Wellnessbereich sowie auf Höhe der Seestraße einige Läden. Das Hotel selber soll aus einer Mischung aus Ein- bis Dreizimmerapartments bestehen.

Dafür wird das linke Gebäude nach hinten verlängert. Außerdem wird an der linken hinteren Seite auch das eingeschossige Gebäude entstehen, in dem später das Schwimmbad untergebracht werden soll. Das Almgasthaus soll außerdem über einen überdachten Weg mit dem Haupthaus verbunden werden. Geplant ist auch eine neue Tiefgarage mit insgesamt 88 Stellplätzen. Die Kosten für das Projekt: rund 25 Millionen Euro.

Die Investoren haben großes vor mit der Seeperle
Die Investoren haben Großes vor mit der Seeperle.

Die Gemeinderäte interessierten sich am Dienstag Abend allerdings in erster Linie für zwei Dinge: Zum einen für den Verbindungsbau, der zwischen den beiden großen Häusern liegt. Dieser soll zukünftig die Lobby beziehungsweise Lounge beherbergen und zum See hin komplett verglast sein. Etwas, das laut Rottacher Satzung verboten ist. „Diese gilt aber eigentlich für Wohnhäuser und nicht für Zweckbauten wie diesen hier“, schränkte Hübsch ein. Würde man auf die Satzung bestehen, würde sich zwangsläufig auch die Lichtsituation im Inneren verschlechtern. Daher stimmte der Gemeinderat einer Ausnahme zu.

Der zweite Punkt stellte die Verantwortlichen allerdings nur bedingt zufrieden. So ist für den auf knapp 70 Personen ausgelegten Frühstücksraum nur eine kleine Vorbereitungsküche von rund 15 Quadratmetern vorgesehen. Einige Räte hegten Zweifel, ob dies ausreichen würde. Grund für die Skepsis der Rottacher ist der jahrzehntelange Leerstand auf dem Grundstück. Nun will man im Gremium sichergehen, dass das Vorhaben auch funktioniert. Architekt und Gemeinderat Andreas Erlacher verteidigte seine Planung jedoch gegen die Bedenken:

Es ist schwierig, das gebe ich zu. Aber da ist ja ein Konzept dahinter.

Wenn der spätere Betreiber das Konzept so nicht annimmt, dann müsse man ohnehin nach einer neuen Lösung suchen. Vorläufig zufriedengestellt, genehmigte der Gemeinderat den Durchführungsvertrag. Bis das Vorhaben jedoch endgültig genehmigt ist und man mit dem Umbau beginnen kann, wird es wohl noch bis Ende des Jahres dauern. Bis dahin will Noch-Eigentümer Andreas Greither die Seeperle beleben. Seit Februar präsentieren sich in den Räumen im Erdgeschoss verschiedene Unternehmen aus dem Tegernseer Tal. Die Plattform wolle man, so Greither vor vier Wochen, bis zum Baubeginn anbieten. Vor allem im Sommer plant Greither „das eine oder andere Highlight“.

SOCIAL MEDIA SEITEN

Anzeige
Aktuelles Allgemein

Diskutieren Sie mit uns
Melden Sie sich an und teilen Sie
Ihre Meinung.
Wählen Sie dazu unten den Button
„Kommentare anzeigen“ aus

banner