Pendler beschweren sich über Strafzettel

Seit dem neuen Jahr gelten auf dem Bahnhofsparkplatz in Holzkirchen neue Regeln. Eigene Flächen für Dauerparker sowie geänderte Tarifbestimmungen sorgten bei den Besuchern für Verwirrung. Die Bahn zeigte sich bei den ersten Strafzetteln noch kulant. Doch ab der nächsten Woche wird es ernst.

So ist die neue Aufteilung der Parkplätze am Holzkirchner Bahnhof. / DB Bahnpark
So ist die neue Aufteilung der Parkplätze am Holzkirchner Bahnhof. / DB Bahnpark

Ab dem ersten Januar hat die Bahn auf dem Parkplatz neue Regeln eingeführt. Für die Inhaber eines Monatstickets wurden Dauerparkbereiche eingeführt. Außerdem wurden Kurzeitparkbereiche mit Parkscheinen bis zu 14 Tagen eingeführt und insgesamt 55 neue Stellplätze geschaffen.

Laut der Bahn soll dies dafür sorgen, dass wieder mehr Leute einen Stellplatz bekommen. Gekennzeichnet wurden diese Änderungen durch Schilder und rote Warnzettel an den Automaten. Dennoch hatten offenbar viele Besucher Probleme mit den neuen Regeln.

Anzeige

Informationszeit verlängert

Auch nach Ablauf des Januars, in dem die Bahn statt Strafzetteln Hinweisblätter verteilt hat, standen noch viele Parker auf den falschen Flächen und wurden entsprechend verwarnt. Viele Besucher beschwerten sich daraufhin offenbar bei der Bahn, sodass diese die Informationszeit noch einmal bis zum kommenden Sonntag verlängerte und gestellte Strafzettel stornierte.

Wie das Unternehmen heute aber mitteilt, werden die Kontrollen ab dem Montag aber wieder aufgenommen. Wer dann immer noch auf einem falschen Parkplatz parkt, muss mit einer Verwarnung und einem Bußgeld rechnen.

Ursprünglicher Artikel vom 16. Dezember 2015 mit der Überschrift: „Sind nicht das Parkhaus des Oberlands“

Seit rund drei Monaten versucht Holzkirchen das akute Parkplatzproblem am Bahnhof mittels Gebühren in den Griff zu bekommen. Anders als von der Bahn erwartet hat dies jedoch die Nachfrage nach Parkplätzen nicht sinken lassen. Daher muss jetzt nachgebessert werden.

Holzkirchen will weitere Parkplätze für Pendler ausweisen.
Holzkirchen will weitere Parkplätze für Pendler ausweisen.

Das Parkplatzproblem am Bahnhof in Holzkirchen ist bereits seit Jahren bekannt. Doch seit September wird dieses Problem von Gemeinde und Bahn in Angriff genommen. Zunächst wollte man mittels Parkgebühren den Andrang drosseln. Ein Tagesticket kostete dabei einen Euro, für das Monatsticket wurden 19 Euro verlangt. Allerdings war es nicht gesichert, dass alle Inhaber eines Monatstickets auch einen Parkplatz bekommen.

Diese Maßnahmen haben jedoch bisher nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Bereits im September berichtete Verena Sattler aus der Gemeinde Holzkirchen, dass die Nachfrage ungebrochen groß sei. Bürgermeister Olaf von Löwis stellte dazu fest, dass 19 Euro für Dauerparker immer noch attraktiv wäre, selbst wenn sie nicht die Bahn benutzen würden.

Tickets an Zeitkarten gekoppelt

Nun haben Bahn und Marktgemeinde gemeinsam reagiert und Nachbesserungen an dem Konzept angekündigt. So soll unter anderem das Monatsticket an eine Bahnzeitkarte gekoppelt werden. Wer diese besitzt, könne das Monatsticket weiterhin für 19 Euro über den bahneigenen Service Contipark beziehen. Ohne Zeitkarte kostet das Angebot ab dem nächsten Monat hingegen 38 Euro.

In der Gemeinderatssitzung am gestrigen Abend fragte Irmi Ammer (SPD), warum die Monatstickets nicht generell nur an Zeitkarteninhaber vergeben würden. Eine Frage, die sich auch die Gemeinde schon gestellt hatte, allerdings noch keine Antwort bekam. Sattler könnte sich aber vorstellen, dass dies eventuell als Ersatzangebot für die Anwohner gedacht sein könnte.

Holzkirchen will das Problem nicht allein lösen

Im Zuge der Anpassungen haben Gemeinde und Bahn auch entschieden, weitere Parkplätze auszuweisen. So sollen die Kiss+Ride Parkplätze an der Erlkamer Straße direkt vor den Eingang zum Bahnhof verlegt werden, sodass die frei werdenden Plätze als Langzeitparkplätze dienen können. Zudem sollen sowohl am Otterfinger Weg als auch gegenüber der Frischeküche neue Parkplätze erschlossen werden. Damit entstehen bis zu 57 neue Parkplätze.

Darüber hinaus werden sowohl der Parkplatz am Ladehof als auch die Plätze am Otterfinger Weg als Dauerparkplätze ausgewiesen werden. Auf diesen 130 Plätze dürfen ab dem kommenden Jahr nur Autos mit Monatsticket parken. Derzeit gibt es etwa 100 Dauerparker.

Gemeinderat und Bürgermeister lobten die Verbesserungen mehrheitlich als einen gelungenen Kompromiss. Dennoch seien auch in Zukunft noch weitere Anpassungen nötig. Herbert Gegenfurtner (CSU) machte allerdings auch klar, dass Holzkirchen die Last nicht alleine tragen könne und wolle. Auch andere Gemeinden müssten an ihren Standorten mehr Parkplätze ausweisen. „Wir sind nicht das Parkhaus des Oberlands“, so Gegenfurtner.

SOCIAL MEDIA SEITEN

Anzeige
Aktuelles Allgemein

Diskutieren Sie mit uns
Melden Sie sich an und teilen Sie
Ihre Meinung.
Wählen Sie dazu unten den Button
„Kommentare anzeigen“ aus

banner