“SME soll endlich liefern!”

SME – ein Kürzel, das in Bad Wiessee bei manchen die Halsschlagader zum Pochen bringt. Die Schweizer Investoren sollten in diesen Tagen munter das Jod Schwefel Bad Areal bebauen. Aber: Es passiert nichts. Der neue Gemeinderat wollte jetzt Antworten und bestellte den Chef nach Bad Wiessee…

Seit Mai 2019 ist es still auf der SME-Baustelle in Wiessee. / Quelle: Nina Häußinger

Die Luft wird dünn für die Schweizer Investoren, die das einstige Jod Schwefel Bad Areal bebauen wollen. In einer gestrigen nicht-öffentlichen Sitzung des Bad Wiesseer Gemeinderats musste der SME-Chef, Dr. Florian Kamelger, den Fraktionen Rede und Antwort stehen. Zuvor sollten die Fraktionen Fragen zusammenstellen und sie dem Verwaltungsratspräsidenten zuschicken. Gestern also durfte sich Kamelger erklären. Wie man hört, war es kein vergnügliches Treffen. Schon lange sind vor allem Vertreter der Opposition mit der Arbeit und dem Auftreten der SME unzufrieden.

Auf dem 18 000 Quadratmeter großen Areal des früheren Jod- und Schwefelbades sollte ein Hotel mit 121 Zimmern, Spa-, Wellness und Sportbereich, mehreren gastronomischen Outlets sowie einem davon unabhängigen medizinischen Funktionsgebäude entstehen. In der denkmalgeschützten Wandelhalle sollte eine Gastronomie entstehen. 2018 begann die SME, um nach nicht einmal einem halben Jahr wieder alles auf Stopp zu setzen.

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Nichtöffentliche Sitzung mit dem Bauherren

Mit wolkigen Erklärungen versuchte Kamelger, die “Pause” zu erklären. Immer wurde er von dem damals amtierenden Bürgermeister Peter Höß unterstützt. Der forderte noch im Februar diesen Jahres “einen fairen Umgang mit dem Investor”. Florian Sareiter forderte schon damals klare Zeitpläne und Aussagen von der SME.

Jetzt, vier Monate nach der Kommunalwahl, scheinen der Gemeinderat und der neue Bürgermeister den Druck zu erhöhen. Schon längst steht die Frage nach einem Plan B ohne SME im Raum. “Die sollen endlich liefern und sich nicht hinter angeblichen Schwierigkeiten mit dem Landratsamt verstecken”, forderte ein Gemeinderat schon vor der Sitzung. Der gestrige Abend jedenfalls ist ein Wendepunkt in den Beziehungen zum Schweizer Unternehmen. Kamelger soll sich, so hört man, äußerst wolkig zu seinen zukünftigen Schritten geäußert haben. Robert Kühn, der Bürgermeister, dazu:

Es war an der Zeit für ein konstruktives, aber auch für ein kritisches erstes Kennenlernen.

Zudem soll es nach dieser Sitzung drei Beschlüsse zum SME-Komplex gegeben haben. Dazu gehört die sehr dringende Aufforderung, den einst verabschiedeten Bauantrag exakt einzuhalten. Der neue Gemeinderat scheint nicht mehr viel Geduld mit dem Schweizer Investor zu haben.

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