SMG lockt Kreative ins Tal

Die Kreativen fristen im Landkreis meist ein Schattendasein. Dass sie, laut Erhebung der Metropolregion München, rund zehn Prozent der Wirtschaftsleistung erwirtschaften, passt da eigentlich nicht ins Bild. Diesem Umstand will die Standortmarketing Gesellschaft Miesbach (SMG) nun Rechnung tragen und lädt zu einer Veranstaltung nach Tegernsee ein.

Das Ziel: Kennenlernen, Vernetzen und gemeinsame Möglichkeiten für das Tal und den Landkreis als Standort für Kreativschaffende ausloten.

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Im Alten Schalthaus: Sonja Reinert von Mindpool, Alexander Schmid von der SMG und der Valleyer Bildhauer TOBEL.

Bislang spielten Kreative und Freischaffende in der Wirtschaftsförderung des Landkreises keine große Rolle. Noch nicht mal eine Liste oder einen Verteiler, an den man Einladungen verschicken könnte, gibt es, wie die Verantwortlichen der SMG selbst betonen.

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Man weiß einfach noch nicht, wie viele Grafiker, Autoren, Filmemacher, Musiker, Künstler, Architekten, Designer oder Entwickler überhaupt im Landkreis aktiv sind. Das soll sich jetzt allerdings grundlegend ändern. Alexander Schmid, Geschäftsführer der SMG, fasst das Ziel der Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft so zusammen:

Bislang sind die einzelnen Branchen oft sehr kleinteilig organisiert, viele sind als Einzelkämpfer unterwegs. Aus diesem Grund wurde die Initiative Kultur und Kreativwirtschaft vor zwei Jahren ins Leben gerufen. Die weichen Standortfaktoren am Tegernsee bieten ideale Voraussetzungen, um kreativ arbeiten zu können, und auch die einzelnen Firmen und Anbieter vor Ort sollen untereinander besser vernetzt werden.

Neben dem Netzwerkgedanken geht es bei der Auftaktveranstaltung, die am 12. November im Alten Schalthaus in Tegernsee stattfindet, auch darum, dass man sich in den offiziellen Stellen des Themas bewusster wird. An der anschließenden Podiumsdiskussion nehmen darum nicht nur Kreativschaffende, wie der Bildhauer TOBEL aus Valley oder die Tegernseer Ideenagentur Mindpool teil. Auch Bürgermeister aus dem Tal sind mit dabei.

Die SMG und die Metropolregion München als Mitinitiator erwarten sich von dem gemeinsamen Austausch einen “Aha-Effekt”, wie es Schmid beschreibt. Man möchte erfahren, was im Landkreis aus Sicht der Unternehmen jetzt schon gut läuft und wo noch Optimierungsbedarf besteht. Bislang wisse man das einfach nicht.

Co-Working als Chance für das Tegernseer Tal

Wie ein möglicher Optimierungsansatz aussehen könnte, hatte Schmid bereits im September vor Unternehmern am Tegernsee beschrieben. Für ihn ist ein Co-Working-Space – öffentliche Büroflächen -, in dem Freiberufler tageweise oder fest arbeiten können, ein erster Ansatz, um den Tegernsee für die neue Branche attraktiver zu machen.

Dieses Thema hatte auch der Wiesseer Bürgermeister Peter Höß im August schon einmal angesprochen. Er wünscht sich Flächen und eine bessere Infrastruktur, um “nichtschmutzendes Gewerbe”, wie er es nennt, in Bad Wiessee als weiteres Standbein zu etablieren. Das sei, so Höß’ Überzeugung, eine gute Ergänzung zum Tourismus.

Für Marcus Berthold, Geschäftsführer der Tegernseer Agentur Mindpool, war die Entscheidung für den Standort Tegernseer Tal schon vor Jahren ganz einfach:

Wir sind seit 15 Jahren hier. Miesbach ist sicher einer der schönsten Landkreise überhaupt. Und man ist immer dort am kreativsten, wo man ein schönes und inspirierendes Umfeld vorfindet.

Welche Ansätze, Ideen und Wünsche – außer der schönen Landschaft – es vonseiten der Kreativen gibt und wie sich diese mit den Vorstellungen des Landkreises und der Gemeinden vereinbaren lassen, soll darum auch das Thema der Veranstaltung sein, die am 12. November 2013 über die Bühne geht.

Los geht es um 19 Uhr im Alten Schalthaus in Tegernsee. Über Amiando kann man sich kostenlos anmelden. Etwas weniger als die Hälfte der Karten ist allerdings bereits vergeben. Weitere Informationen bietet auch der Einladungsflyer, den die SMG zusammen mit der Metropolregion München veröffentlicht hat.

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