Die Räte wägten Ortsbild und Lärmschutz ab und kamen am Ende zu einer sehr knappen Entscheidung.
Die bereits bestehende Holzwand wurde schon im Jahr 1994 genehmigt. Damals wurde auf einem rund einem Meter hohen Erdwall eine 1,50 Meter hohe Wand gegen den Lärm der angrenzenden Bundesstraße errichtet.
Um sich künftig noch besser vor dem Verkehrslärm zu schützen, wollten die Anwohner die Holzwand nun um 50 Zentimeter erhöhen. Florian Hagen (CSU) konnte diesen Wunsch durchaus nachvollziehen. „Ich bin dafür, dass die Wand höher wird, die Straße dort ist höchst belastet.“ Und auch Christine Zierer von den Freien Wählern fand, dass dort jeder Zentimeter mehr guttue.
Eine Signalwirkung fürs Ortsbild
Eine Auffassung, die grundsätzlich alle anwesenden Gemeinderäte nachvollziehen konnten. Nichtsdestotrotz entbrannte in der Folge eine Diskussion um die optischen Auswirkungen einer höheren Wand. „Im Moment fällt die Wand nicht auf, das ändert sich aber, wenn sie höher wird und die bestehenden Bäume weg sind“, so Herbert Kozemko (CSU).
Dem Gremium ging es aber auch um die Signalwirkung, die eine Entscheidung zugunsten einer höheren Wand auslösen würde. Dann könnten nämlich auch die anderen Anwohner auf die Idee kommen, eine solche zu errichten. Damit müsse man in dem Fall auch auf der gesamten Länge rechnen, so der Zweite Bürgermeister Georg Rabl.
Darüber hinaus bezweifelten einige Bauausschussmitglieder den tatsächlichen Mehrwert einer um 50 Zentimeter erhöhten Wand. „Wir wissen nicht, ob die Erhöhung tatsächlich so einen Effekt hat, ohne genaue Berechnung können wir das nicht sagen“, betonte Helga Wagner von den Grünen und erhielt für diesen Einwand die Zustimmung einiger ihrer Kollegen.
Denkbar knappes Ergebnis
Nachdem alle Argumente ausgetauscht wurden, leitete Bürgermeister Georg von Preysing die Abstimmung ein. Und diese brachte ein denkbar knappes Ergebnis: mit 6:5 Stimmen lehnte das Gremium den Antrag auf Erhöhung der Wand ab. Gleichwohl ist man sich in der Gemeinde jedoch des Problems des hohen Lärmaufkommens gerade an der Ortsdurchfahrt in Moosrain bewusst.
So gibt es Bestrebungen, den Lärmschutz für die gesamte Straße einheitlich zu regeln. „Wenn andere Anwohner nun etwas in dieser Richtung unternehmen wollen, müssen sie sich gestalterisch an der bestehenden Holzwand orientieren“, so die Leiterin des Gmunder Bauamtes Christine Lang gestern auf Nachfrage.
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