Entspannter “Neu-Hotelier” im Tegernseer Hof

Nicht nur Mega-Hotels eröffnen rund um den Tegernsee. Auch junge Quereinsteiger wie Tobias Schröder aus Ostin wagen den Schritt in die Selbstständigkeit in einem Übernachtungsbetrieb. Wir war die erste Woche als Gastgeber im Tegernseer Hof und was wird aus dem Biergarten?

Tobias Schröder lebt in Gmund seinen Traum vom eigenen Hotel

Es stehen tatsächlich Autos auf dem solange verwaisten Parkplatz des Tegernseer Hofs in Gmund. Noch vor zwei Wochen waren hier die Handwerker im Gange. Das Hotel und der Biergarten unter den großen Kastanien wirkte lange Zeit völlig verlassen. Umso überraschender war es, als die TS-Redaktion am 21. Juni exklusiv erfuhr, dass zumindest der Hotelbetrieb am 1. Juli wieder anlaufen wird.

Es ist schon einiges los am Tegernseer Hof

Gestern haben wir den Neu-Hotelier an seinem Arbeitsplatz besucht. Tobias Schröder, ein dynamischer Mitdreißiger, sitzt in der neugestalteten Lobby des 18-Zimmer Hotels am Rezeptionstresen, als wir eintreffen. Der Chef telefoniert gerade mit der Tegernseer Tourismus GmbH (TTT), um neue Gäste im Buchungsportal anzumelden. Hinterher erzählt er lachend:

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Ich bin wirklich seit der Eröffnung jeden Tag vor Ort. Der Tag beginnt mit dem Abholen der Semmeln um 06:30 Uhr.

Er habe zwar das Glück gehabt, schnell wirklich tolle Mitarbeiter für die Zimmereinigung und den Frühstücksservice zu finden, doch Arbeit bleibe noch genug für ihn übrig. Und wie Schröder berichtet, hat es für ihn als Geschäftsführer auch viele Vorteile, die Aufgaben im Betrieb zu kennen. Für ihn sei es sehr wichtig, seinen Angestellten auch ein Vorbild zu sein. Selbst wenn das bedeutet, das Frühstück für die Gäste des Tegernseer Hofes selbst zu zubereiten oder auch die Zimmer zu richten.

Biergarten und Schwemme bleiben geschlossen

Schröder, der mit seiner Familie in Ostin lebt, scheint die Rolle als Gastgeber-Allrounder wirklich Spaß zu machen. Unser Gespräch wird immer wieder von der Ankunft neuer Gäste unterbrochen. Der Hotelier begrüßt alle Neuankömmlinge mit einem Lächeln und führt routiniert in das Hotelleben im Tegernseer Hof ein. Uns erzählt er: “Es ist wirklich so, wie ich es mir vorgestellt habe. Auch wenn es natürlich jetzt ganz schnell gehen musste.”

Ein heimeliger Ort: Das neu gestaltete Hotel-Foyer des Tegernseer Hofs begrüßt die Neuankömmlinge im Tal

Damit spielt der Hotelier auf die kurze Vorlaufzeit bei der Hoteleröffnung an. Erst zwei Wochen vor der Eröffnung hat Schröder die Pachtunterlagen unterschrieben. Doch die Vision steht: Schröder hat nach eigenen Angaben noch große Pläne für sein Hotel in Gmund. Doch viel will der Ostiner noch nicht verraten. Alles müsse sich Schritt für Schritt entwickeln.

Natürlich weiß ich, dass alle sehnlichst darauf warten, wieder unseren Biergarten besuchen zu können oder in der Schwemme zu speisen. Doch das wird noch dauern.

Viele Menschen haben in der letzten Woche im Tegernseer Hof vorbeigeschaut oder angerufen und gefragt, wann es es denn mit der Gastronomie wieder losgeht, berichtet Schröder. Aber auch uns will der Unternehmer nicht mehr verraten. “Wie schon beim letzten Mal gesagt, braucht es ein belastungsfähiges Konzept und viele Mitarbeiter, um die große Gaststätte und den Biergarten zu betreiben.” Schröder aber will jetzt erstmal den Hotelbetrieb auf solide Beine stellen. Wichtig sei ihm in dieser Phase seiner Planungen, den immer zahlreicher anreisenden Gästen einen optimalen Aufenthalt zu bieten.

Blumen, Deko und Begrüßungsgetränk

Dabei werden auch das Begrüßungsgetränk, das Schröder bei unserem Treffen der ankommenden Gruppe gut gelaunter Geschäftsleute reicht, die vielen Blumen auf den Tischen und der liebevoll dekorierte Außenbereich helfen. “Es war wirklich recht wenig Zeit, dem Tegernseer Hof unsere persönliche Note zu verleihen, aber der Anfang ist gemacht.” Man kann sich bereits jetzt gut vorstellen, dass Schröder und seine (neuen) Mitarbeiter irgendwann wieder den Biergarten rocken und in der Schwemme den Abendansturm der hungrigen Gäste stemmen werden.

Das macht Hoffnung: Neues Leben im Gmunder Traditionsgasthof. Den Gästen scheint es bei Hoteldirektor Schröder und seinen Mitarbeitern zu gefallen.

Immerhin gingen hier am Tegernseer Hof auch schon mal 900 Speisen am Tag über den Tisch. Doch das ist Zukunftsmusik. Selbst die Eröffnung am 1. Juli fand nur in einem kleinem Rahmen statt. “Dafür hatten wir einfach keine Zeit, doch das holen wir nach”, sagt Schröder und eilt schon wieder dem nächsten Gast entgegen, der den Biergarten betritt – ein Lächeln auf den Lippen.

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